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1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Heinrich, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart.
dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre
Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot
sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere
aus Afrika umsegelt haben.
Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das
Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne
Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der
um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts
bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto-
lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten
Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber.
Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits
Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief)
nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager
Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich
der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war
daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde
gemieden.
Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die
das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler
Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch-
flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte.
Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die
innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die
Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist
Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe
aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch
fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in
China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich
aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil
ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post-
dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung
in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte.
Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen:
1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische
Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von
Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die
nordwestlichen Küstengebiete Afrikas.
2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch
das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach
Asien.
3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre-
näen-Halbinsel und endlich
4. die Linie über Mailand und die Alpenpässe nach Gallien, Britannien
und Germanien.