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1. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 43

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Lufthülle (Atmosphäre). 43 eine heiße, zwischen den beiden Wendekreisen, zwei gemäßigte, zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen, und zwei kalte, innerhalb der Polarkreise. Ohne das Vorhandensein störender Einflüsse müßte eine regelmäßige Ab- nähme der Wärme vom Äquator zu den Polen stattfinden und die Isothermen, d. h. die Linien, welche die Orte gleicher mittlerer Jahrestemperatur miteinander verbinden, müßten genau mit den Breitenkreisen zusammenfallen. In diesem Sinne spricht man auch von einem solaren (v. lat. sol = die Sonne) oder auch mathematischen Klima und versteht darunter die durch die geographische Breite eines Ortes bedingte Wärme. Ein Blick auf eine Karte der Jahres-Jsothermen zeigt aber sofort den sehr ungleichen Verlauf dieser Linien mit den Breitengraden. Auf der nördlichen Halb- kugel steigen die Isothermen gegen die Westküsten der Kontinente an, während sie über den weiten, nach Norden offenen Landmassen sich tief zu den Ostküsten herabsenken. Die Westküsten sind somit wärmer als das Innere der Festländer und die Ostküsten. Die Ursachen hiervon liegen in den Windverhältnissen und in den Meeresströmungen. Auf der nördlichen landreicheren Halbkugel sind diese Unregelmäßigkeiten stärker als auf der südlichen wasserreicheren. Die höchsten Temperaturen fallen nicht mit dem Äquator, die niedrigsten bekannten nicht mit den Polen zusammen; erstere liegen erheblich nördlich vom Äquator in der Sahara und in Arabien. So beobachtete man zu Maskat (Arabien) über -}- 500c, in der Nubischen Wüste bis zu 72 °C. — Was die Kälte anbelangt, so gibt es im Norden zwei voneinander getrennte Gebiete tiefster Temperaturen. Man bezeichnet sie als Kältepole oder Kältezentren. Das eine Kältezentrum liegt in Sibirien nordwärts von Jakutsk, das andere fällt mit der Eiswüste Grönlands zusammen. Das sibirische Kältezentrum mit den niedrigsten Temperaturen, die man auf der Erdoberfläche kennt, wies in 671j2 0 n. Br. in Werchojansk eine Minimaltemperatur von — 69,80 C auf. — Ob den Polen noch tiefere Temperaturen zukommen, ist vorerst unbekannt. Daraus folgt: Das solare und das wirkliche oder physische Klima decken sich nicht. Die Wärmeverteilung auf der Erde wird außer von der geographischen Breite noch von anderen Faktoren beeinflußt. Die wichtigsten davon sind: 1. Die ozeanische oder kontinentale Lage einer Gegend. Das Land erwärmt sich rasch unter der Einwirkung der Sonne, verliert aber seine Wärme ebenso rasch durch Ausstrahlung; das Wasser dagegen wird viel langsamer warm ver- möge seiner großen Wärmekapazität und seines Wärmeverbrauchs für Verdunstung; aus denselben Gründen erkalten aber auch große Wasserflächen sehr langsam. Darauf beruht der Unterschied zwischen Land- und Seeklima. Ländergebiete nämlich, welche nahe dem Meere oder im Meere selbst liegen, erfahren den Winter über zumeist eine be- ständige Wärmezufuhr vom Meere her, wodurch die Kälte des Winters gemildert wird; anderseits übt die Nähe des Meeres im Sommer auf die schon sehr stark erhitzten
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