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1901 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Petri, Wilbert, Gieseler, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Überblick über die vielen einzelnen Zeitabschnitte zu erlangen, faßt man
mehrere Abschnitte der Erdgeschichte, die im Pflanzen- und Tierleben noch
mannigfache Ähnlichkeiten aufzuweisen haben, zu eiuem größeru Abschnitt
zusammen. Die Geologie unterscheidet in der Geschichte der Erde vier
Hauptabschnitte: 1. Die Urzeit (ohne Reste von Pflanzen- und Tierleben).
2. Das Altertum der Erde, (mit meistens ausgestorbenen Pflanzen- und
Tierfamilien). 3. Das Mittelalter und 4. Die Neuzeit (mit einem der
Gegenwart verwandten Pflanzen- und Tierleben).
3. Was wissen wir über den Zustand des Erdinnern?
Die Erdoberfläche, mit deren Verhältnissen sich die Geographie vor-
wiegend beschäftigt, ist und war in steter Veränderung begriffen. Das
Ergebnis dieses fortlaufenden Werdens ist die jetzige Oberflächengestalt
der Erde. Für das Verständnis der geographischen Verhältnisse ist es
von Wichtigkeit, daß man sich Klarheit verschafft über die Frage: Wie
sieht es im Innern der Erde aus? Bis vor ewigen Jahrzehnten glaubte
man diese Frage mit ziemlicher Bestimmtheit beantworten zu können.
Man sagte: Die Erde ist in ihrem Innern feurig flüssig. Diese Theorie
stützte sich auf folgende Beweise:
1. Die Gestalt der Erde ist nicht genau die einer Kugel, souderu
die des Rotatioussphäroids. Diese Gestalt muß als die Wirkung der
Rotation der Erde um ihre Achse betrachtet werden. Die Masse der
Erde konnte der Centrisngalkraft nur nachgeben, wenn sich die Erde in
flüssigem Zustande befand. War sie früher einmal in feurig flüssigem
Zustande, so muß sie es jetzt uoch in ihrem Kerne sein, da die Abkühluugs-
Ursache in der Umgebung der Erde liegt.
Der hier angegebene Beweis hat sich als nicht zwingend erwiesen.
Versuche haben ergeben, daß auch eiu fester Körper bei genügend langer
Drehung seine Form verändert, also der beharrlich einwirkenden Centn-
sngalkrast uachgiebt. Eiue Glaskugel wurde lange Zeit um ihre Achse
gedreht, und aus derselben entstand ein Körper von der Form des
Rotatioussphäroids.
2. Eavendish (Kävenisch) hat das spezisische Gewicht der Erde fest-
gestellt. Es beträgt ö1^.
Diese Thatsache läßt (falls kein logischer Fehler in den Voraus-
setzuugeu der Berechnung vorliegt) einen Schluß auf die Zusammensetzung
der Erde zu. Deun die Gesteine, welche die Oberfläche der Erde bilden,
haben ein geringeres spezifisches Gewicht (Granit 2,7, Basalt 3). Nnr
einige Metalle übertreffen die Erde hinsichtlich ihres spezifischen Gewichts.
Soll nuu die ganze Erde ein spezifisches Gewicht von b1^ haben, so
müssen im Innern der Erde die Stoffe ein größeres spezifisches Gewicht
besitzen. Die schwereren Massen würden aber dem Erdmittelpunkte von