Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer