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1. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 189

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
E. Sagen von der roten Grde. Wie der erste Westfale erschaffen wurde. Einst wandelte der Heiland mit dem Apostel Petrus durch die damals noch öden und unbewohnten Fluren des Westfalenlandes. Petrus sprach zum Herrn: „Willst dn nicht einen Menschen erschaffen, der diese Gegend bewohne." Freundlich sprach der Herr: „Stoße mit deinem Fuß an einen der Erdklumpen, der vor dir liegt." Da begann sich der Klumpen zu regen. Es wuchs aus ihm hervor eiu Mensch von großer, kräftiger Gestalt, der sofort anf den Apostel losging mit den drohenden Worten: „Wat hiät hei my antaustänten." Erschrocken ergriff der Apostel die Flucht. So war der erste Westfale erschaffen. Sagen aus der heidnischen Vorzeit. 1. Wodan. Die Erinnerung an Wodan, den Göttervater, hat sich in unserem Volke bis auf die Gegenwart erhalten. Aus Wodan mit seinem Wolken- Sleipnir ist der wilde Jäger geworden, der in der Zeit der heiligen zwölf Nächte (Weihnachten bis Neujahr) anf seinxm Rosse, begleitet von einem Rudel Hunde, unter lautem Halloh durch die Lüfte führt. Einst hatte er einem Bauern einen Hund zurückgelassen. Allein der Hund rührte die vorgesetzten Speisen nicht an, sondern fraß nur hin und wieder etwas Asche. Da wollte ihm die Bäuerin einen Eierkuchen backen. Als aber der Huud die Vorbereitungen sah, verschwand er. Wold, Wold, Wold! Der Himmelsriese weiß, was geschieht! Stets er vom Himmel hernieder sieht. Er hat volle Krüge und Büchsen. Auf dem Holze wächst mancherlei. Er war uicht Kind, und wird nicht alt. Wold, Wold, Wold! fo sangen noch im Anfang des vorigen Jahrhunderts die Ernte- arbeiter im Schaumburgischen am Schluß der Roggeuerute, wenn ihnen das sogenannte „Wodel" oder Wodansbier gereicht wurde.
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