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1. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 199

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 199 — Schloßhofe des Kindelsberges aus und pflanzte dürre Luide an ihre Stelle. Als aber das Ritterfräulein auch jetzt uoch nichts von ihm wissen wollte, wnrde er sehr zornig und stach sie nieder. An demselben Tage kehrte der Graf von der Mark zurück. Weiueud begrub er sein treues Lieb und bestrafte den Mörder. 2. Ktusenltein (Höunethal). Der Ritter Eberhard von Klnsenstein schmachtete zur Zeit der Kreuz- züge in der Gefangenschaft der Sarazenen. Der Ritter Bruno verbreitete die Nachricht, Eberhard sei gestorbeu, und warb um sein Weib. Um seinen Nachstellungen zu entgehen, entfloh das Weib aus der Burg Klüsen- stein, die nun Bruno in Besitz nahm. Allein Eberhard kehrte aus dem Morgenlande zurück, erstürmte die Feste, überwältigte nach heißem Kampfe den Räuber und schlenderte ihn über die Ringmauer in den tiefen Abgrnnd. 3. Wonnenstein und Lyntönrg (Wiehengebirge). Auf dem Berge bei Rödinghausen wohnte der reiche Ritter von Nonnenstein. Seine einzige Tochter Gertrnde liebte den Ritter tom Lynt- berge. Allein der reiche Nonnensteiner wollie den armen Lyntberger nicht zum Schwiegersohn haben. Bei einem prächtigen Turnier versprach der Nouueusteiuer dem Sieger im Kampsspiel seine Tochter als Siegespreis. Am Festtage besiegte ein Ritter mit geschlossenem Visier alle Gegner. Als er das Visier lüftete, erkannte man den Lyntbnrger. Allein der Nonnensteiner verlangte, ehe er fein Versprechen erfüllte, daß der Sieger auch mit ihm eine Lanze breche. Es geschah, und beide fanden im Kampfe ihren Tod. Aus der Burg Nounenstein wurde ein Kloster, die erste Äbtissin war Gertrud, die Tochter des Nouneusteiuers. 4. Jas untergegangene Schloß. Auf dem Kindelsberge foll in uralteu Zeiten ein reiches, stolzes Schloß gestanden haben, das in die Tiefe versunken ist. Einst ging ein Bergmann zur Nacht an der Stelle vorbei, wo das Schloß gestanden. Da sah er eine schöne Jungfrau, die ihm winkte. Sie sagte ihm, er solle das verwunschene Schloß erlösen. Durch eine große Thür führte sie ihu in das Innere des Berges. Noch nie hatte das Ange des Berg- manns solche Pracht und solche Schütze gesehen. Zuletzt führte sie ihu in ein Zimmer. Da lag ans einer Schüssel ein alter Schlüssel. Rings- umher sah er ganze Haufen vou Gold und Silber. Der Bergmann durfte sich mitnehmen, so viel er wollte. Mahnend sprach die Jungfrau: „Mann, vergiß das Beste nicht!" Allein er beachtete den alten Schlüssel, durch den er das Schloß erlösen konnte, gar nicht, raffte sich alle Taschen voll Kleinodien und eilte hinaus. Die gewaltige eiserne Thür schlug ihm die Fersen ab, und all sein Geld mußte er dem Doktor bringen.
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