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1. Die fremden Erdteile - S. 14

1903 - Leipzig : Dürr
14 Südamerika, eine ungegliederte Mulde :c. Zone aus. Die Gliederung ist gering, das Land daher arm an guten Häfen. Die Glieder Verhalten sich zum Rumpf wie 1:80. Der Erdteil nimmt einen Raum von gegen 18 Millionen qkm ein. Der muld enförmige Boden. Den hohen Westrand der großen Mulde bildet das über 7000 km lange Kettengebirge der Anden, das sich über 4000—5000 m erhebt, hohe Übergänge hat und steil abfällt. Der Nordrand der Mulde entsteht durch die niedrigere Küsten- kordillere von Venezuela. Der Ostrand baut sich auf durch das niedrigere Bergland von Guayana und das von Brasilien, die auch noch nicht die Hälfte der Andenhöhe erreichen. So ist der Ostrand bedeutend niedriger. Von Wichtigkeit ist ferner, daß dieser Ostrand in der Orinocomündnng, am Amazonas und im Süden auf große Strecken unterbrochen ist. Während die Anden sich nach Innen steil senken, geht der Ostrand der Mulde ganz allmählich in ein Tiefland über, das sich vom Norden nach Süden ununterbrochen hinzieht, die Mitte der Mulde ausfüllt und einen Raum von 2/3 des Erdteils einnimmt. Das gleichmäßige Klima. Weil der Erdteil in der Heißen Zone gelegen ist, das Tiefland nach Süden immer schmäler wird und trennende Querriegel fehlen, so besitzt ungefähr ^ des Erdteils eine Durchschnittswärme von über -{- 20 C. Von dem letzten Viertel hat der größte Teil auch noch durchschnittlich über 10°. Da der größte Teil der Mulde in der Heißen Zone liegt, der Westrand höher und der Ostrand unterbrochen ist, so sind die Niederschlagsmengen bedeutend. Nur die Gegenden, welche durch die kalten Meeresströmungen beeinflußt werden, leiden unter Regenarmut. Die reiche Bewässerung. Infolge der vielen Niederschläge besitzt Südamerika sehr viele und bedeutende Flüsse. Wegen der Muldenform weist der Westrand keinen nennenswerten Strom auf, vielmehr sammeln sich die Wasser in der inneren Rinne zu gewaltigen Strömen, die sich durch die Lücken am Ostrande ins Meer ergießen. Dem landschaftlichen Charakter nach weist Südamerika ungeheure Urwälder, weite Steppen und öde Gebirgsgegenden auf. Der wirklich angebaute Boden ist gering. Dagegen sind die Wälder reich an gutem Holze, an Wild, die Steppen an Herdentieren. Die Bevölkerung ist sehr gering. Sie beträgt durchschnittlich über 2 aufs qkm, das sind 40 Millionen Einwohner. Sie setzt sich aus den Indianern als den Ureinwohnern, ferner den Nachkommen der ein-
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