1903 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hupfer, Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Südamerika, eine ungegliederte Mulde :c.
Zone aus. Die Gliederung ist gering, das Land daher arm an guten
Häfen. Die Glieder Verhalten sich zum Rumpf wie 1:80. Der Erdteil
nimmt einen Raum von gegen 18 Millionen qkm ein.
Der muld enförmige Boden. Den hohen Westrand der
großen Mulde bildet das über 7000 km lange Kettengebirge der Anden,
das sich über 4000—5000 m erhebt, hohe Übergänge hat und steil
abfällt. Der Nordrand der Mulde entsteht durch die niedrigere Küsten-
kordillere von Venezuela. Der Ostrand baut sich auf durch das niedrigere
Bergland von Guayana und das von Brasilien, die auch noch nicht die
Hälfte der Andenhöhe erreichen. So ist der Ostrand bedeutend niedriger.
Von Wichtigkeit ist ferner, daß dieser Ostrand in der Orinocomündnng,
am Amazonas und im Süden auf große Strecken unterbrochen ist.
Während die Anden sich nach Innen steil senken, geht der Ostrand der
Mulde ganz allmählich in ein Tiefland über, das sich vom Norden nach
Süden ununterbrochen hinzieht, die Mitte der Mulde ausfüllt und einen
Raum von 2/3 des Erdteils einnimmt.
Das gleichmäßige Klima. Weil der Erdteil in der Heißen
Zone gelegen ist, das Tiefland nach Süden immer schmäler wird und
trennende Querriegel fehlen, so besitzt ungefähr ^ des Erdteils eine
Durchschnittswärme von über -{- 20 C. Von dem letzten Viertel hat
der größte Teil auch noch durchschnittlich über 10°. Da der größte
Teil der Mulde in der Heißen Zone liegt, der Westrand höher und der
Ostrand unterbrochen ist, so sind die Niederschlagsmengen bedeutend. Nur
die Gegenden, welche durch die kalten Meeresströmungen beeinflußt werden,
leiden unter Regenarmut.
Die reiche Bewässerung. Infolge der vielen Niederschläge
besitzt Südamerika sehr viele und bedeutende Flüsse. Wegen der Muldenform
weist der Westrand keinen nennenswerten Strom auf, vielmehr sammeln
sich die Wasser in der inneren Rinne zu gewaltigen Strömen, die sich
durch die Lücken am Ostrande ins Meer ergießen.
Dem landschaftlichen Charakter nach weist Südamerika
ungeheure Urwälder, weite Steppen und öde Gebirgsgegenden auf. Der
wirklich angebaute Boden ist gering. Dagegen sind die Wälder reich an
gutem Holze, an Wild, die Steppen an Herdentieren.
Die Bevölkerung ist sehr gering. Sie beträgt durchschnittlich
über 2 aufs qkm, das sind 40 Millionen Einwohner. Sie setzt sich aus
den Indianern als den Ureinwohnern, ferner den Nachkommen der ein-