1914 -
Berlin
: Union Dt. Verl.-Ges., Abt. Dürrscher Seminarverl.
- Autor: Heinze, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar, Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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in ihm berliefelt (als Feuerstein) auftreten. Seine oberen Teile enthalten um Solu-
Hofen in Bayern den feinen lithographischen Schiefer, während die unteren zuweilen
durch Dolomit gebildet werden. — An Eruptivge st einen zeigt die Juraformation
wieder Porphyr, daneben Serpentin (eine olivengrüne Bildung aus kieselsaurem
Magnesium mit Beimengung von Eisenoxhd) und den eisenhaltigen Basalt, einen
sehr seinkörnigen, schwarzen Gemengstein, der gedrängtstehende sechsseitige Prismen
bildet; sie haben auch hier häusig den Kalkstein in Marmor umgewandelt.
Die Juraformation hat man bis jetzt hauptsächlich in Europa beobachtet.
In Deutschland findet man sie im westlichen Lothringen, im Jura, im ganzen
Nordwesten (besonders im nördlichen Teile des Weserberglandes), in Ober-
schlesien, an den Odermündungen, bei Hohensalza. Im übrigen Europa ist sie im
Schweizer Jura, in den Alpen, in Frankreich, Belgien, England, Ungarn und Ruß-
land vertreten. Aber auch in Kleinasien, Indien, Nord- und Südamerika kommen
einzelne Glieder vor.
Fig. 7.
Aus Fraas, Petrefaktensammler,
Mit Ausnahme des Dolomits verwittern die Bestandteile der Formation
leicht. Daher zeigen die durch sie gebildeten Gebirge mit ihren langen, gleich hohen
Bergmauern wenig Abwechselung. Meist ist der Abfall der Züge nach innen allmäh-
lich, nach außen schroff. Der Dolomit dagegen gibt zur Bildung malerischer Fels-
Partien und vielgestaltiger Höhlen Veranlassung (Franken). Das einen fruchtbaren
Boden liefernde Gestein läßt das Wasser leicht durch sich hindurch, weshalb die Höhen
gewöhnlich trocken und wenig anbaufähig sind, während in den Tälern zahlreiche
Quellen eine üppige Vegetation hervorrufen.
Die Juraformation zeichnet sich durch einen großen Reichtum an Pflanzen-
und Tierresten (mehr als 4000 Arten) aus. In der Flora begegnen wir Zykadeen
oder Palmfarnen J) und Nadelhölzern, besonders Araukarien. Die fofsilen Tierreste
haben das Übergewicht. An ihnen erkennt man, daß auch schon klimatische Unter-
schiede sich geltend machten, da die nördlichen Meere eine andere Tierwelt beherbergten
als die südlichen. Man kann die Juraformation als die Blütezeit der jetzt ausgestor-
benen zahlreichen Gattungen der Ammoniten und Belemniten, aber auch der großen
*) Es sind immergrüne tropische Gewächse, welche in ihrem Baue den Palmen,
in ihrer Entwicklung den Farnen ähneln. Ihre Blätter werden als sogenannte
Palmenzweige bei Begräbnissen verwendet.
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