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1. Allgemeine Erdkunde - S. 84

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges., Abt. Dürrscher Seminarverl.
— 84 — Boden, lösen sich selbst aber aus und bleiben beim Wiederaufwinden des Drahtes am Meeresboden liegen (Fig. 42). — Da der Wasserstand des Meeres infolge der Wellenbewegung und der Gezeiten fortwährend schwankt, bestimmt man seine Tiefe nach der mittleren Höhe des Wassers, dem Mittelwasser, das mit Hilfe selbstaufzeichnender Pegel berechnet wird. Der Ausgangspunkt für Deutschland ist das sog. Normal-Null (N. N.), 37 m unter dem Normalhöhen- punkte der Berliner Sternwarte gelegen. — Als Maß kommt neben dem Meter noch der englische Faden zur Anwendung; er beträgt 1,829 in. 3. B e st a n d t e i l e. In den meisten Fällen haben die heraufgebrachten Bodenproben ergeben, daß der Meeresboden aus lockeren Massen besteht. Felsgestein ist sehr selten und findet sich nur dort, wo in der Flachsee die Ge- zeiten und in Meeresstraßen starke Strömungen die Auflagerung lockerer Bedeckung verhindern. Diese stammt teils von den Kontinenten, teils aus dem Meere selbst. An den Küsten findet man meist den von den Flüssen mit- geführten Sand, der um so weiter seewärts gelangt, je feiner er ist. Weiterhin zeigt sich der Boden bis zum Übergangsgebiete zwischen Flach- und Tiefsee mit Schlick bedeckt, feinerdigem Schlamm, der ebenfalls von den Flüssen ins Meer getragen, dann aber durch Strömungen weithin verfrachtet wird. Er ist bereits mit Resten von Seetieren durchsetzt und hat blaue Farbe. — Auf dem Boden der Tiefsee lagert bis zu 4000 m der organische Tiefsee - schlämm. Er besteht zu 60—80 % aus kalk- und kieselhaltigen organischen Resten, im übrigen aus den fein zerteilten mineralischen Massen, die durch Wind oder Strömungen in den Ozean hinausgetragen werden (Staub, vul- kanische Asche usw.). Die organischen Reste stammen von den Organismen des Meeres und zwar besonders von den zahllosen kleinen Pflanzen und Tieren, die willenlos in ihm umhertreiben, dem Plankton. Es ist bis dahin, wo das Wasser noch vom Sonnenlichte durchleuchtet wird (etwa 250 m), pflanzlicher und tierischer Art; darunter entwickelt sich nur noch das Tierleben (bis 5000 m), aber in erstaunlicher Fülle. Einem Regen gleich sinken die Schalen und Skeletteile beständig hinab, bis die Dichtigkeit des Wassers, die infolge des Druckes seiner oberen Schichten nach unten zunimmt, der ihrigen gleich ist. — Unter 4000 m hat man auf dem Meeresboden meistens einen weichen Ton von roter Färbung, den Tiefseeton, gefunden, der nur noch zu 10 % aus organischer Beimischung besteht und mit keinem Sedimente des festen Landes Ähnlichkeit besitzt. Jedenfalls zersetzen sich die organischen Reste beim Herab- sinken unter der Einwirkung des mit der Tiefe zunehmenden Druckes und Kohlensäuregehaltes des Wassers. 2. Das Meerwasser. 1. Menge. Das Wasser des Meeres ist fortwährend auf der Wände- rung begriffen. In jedem Augenblicke verdunstet davon eine ungeheure Menge. Der entstandene Wasserdampf steigt in die Höhe und fällt infolge der Verdichtung in der Form der Niederschläge zum größten Teil wieder in den Ozean zurück (93 %), oder er wird vom Winde über die Kontinente geweht, wo er dieselbe Verwandlung erleidet. Ein Drittel der Festlandsniederschläge verdunstet wieder; ein Drittel wird vom Boden aufgesogen, um später in den
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