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1. Physische Geographie - S. 56

1902 - Leipzig : Dürr
— 56 — Westküste Großbritanniens), c) Schollenküsten (sie begleiten in Staffelbrüchen zum Meere abfallende Hochländer und sind daher schwer zugänglich; Afrika). Da Längs- küsten am Großen, Querküsten am Atlantischen Ozean häufig sind, hat man erstere den pazifischen, letztere den atlantischen Gestadetypus genannt. Je häufiger und stärker die Küstenlinie eines Landes von der Graden ab- weicht, um so größer ist seine Küsteuentwickelnng. Man versteht darunter das Verhältnis der Länge der Küstenlinie zum Flächeninhalte des Gebietes. Von ihr ist die Zugänglichkeit eines Landes und damit seine Teilnahme am Welthandel und Weltverkehr in erster Linie abhängig. Sie findet ihren sichtbaren Ausdruck in den Vorsprüngen des Landes und den Einschnitten des Meeres, den Buchten. Diese kommen als Rund-, Trichter- und T a l b u ch t e n vor. Die letzteren wurden auf dem festen Lande einst als Täler gebildet, später aber von dem nach- dringenden Meere unter Wasser gesetzt. Sie schneiden meist unter einem rechten Winkel in das Land ein, setzen sich in einem Tale fort und treten in der Regel gesellig auf (Westküste von Großbritannien). — Die eigenartigsten unter ihnen sind die Fjorde, d. s. lange, schmale und oft gewundene Einschnitte, vorzugsweise in Felsküsten. Die begrenzenden Felswände fallen meist, selbst noch im Wasser, steil ab, so daß nur bei wenigen sich ein Strandsaum findet. Sie sind fast alle am Eingange seichter als am Ende. Ihre Länge steigt bis 150 km; ihre Breite ver- ringert sich bis auf 600 m. Da sie nur gesellig in Gegenden vorkommen, die ehemals eine bedeutende Vergletscherung erlebt haben (Norwegen, Grönland, Britisch- Nordamerika, Patagonien, Neu-Seeland), nimmt man an, daß sie durch säkulare Senkung unter den Meeresspiegel getauchte Täler sind, die durch Gletscherströme ausgeuagt wurden, später aber durch Gletscherzungen vor Ausfüllung durch Schutt- massen bewahrt blieben. Die Bodenerhebungen an ihren Eingängen waren die End- moränen derselben. Ähnliche Bildungen sind die Firths an der Küste Groß- britanniens und die Föhrden Schleswig-Holsteins. Innerhalb der Talbuchten finden sich am häufigsten alle Bedingungen ver- einigt, um Küstenpunkte zu natürlichen Seehäfen zu gestalten. Dahin gehören Schutz vor den Seewinden und den Meereswellen, leichte Zugänglichkeit vom Meere aus und guter Aukergruud. Hafenlos und schwer nahbar sind dagegen die meisten Flachküsten (die „Eiserne Küste" im Westen Jütlands), wenn sie nicht von den Mündungen großer Flüsse durchbrochen werden. Bei ihnen müssen offene Reeden die Häfen ersetzen, d. s. weit vom Strande entfernte Ankerplätze, mit denen der Verkehr nur durch Boote und sog. Leichterschiffe vermittelt werden kann (Ostafrika). Durch Erbauung von Molen und Wellenbrechern können die Reeden zu künstlichen Häfen umgestaltet werden. Selbst die Flußmündungen der Flachküsten sind oftmals nur zur Flutzeit befahrbar oder werden durch den Ebbestrom von den weichen Schlickmassen befreit und damit fahrbar erhalten (Elbemündung). 8 14. Die Inseln. Sie werden nach ihrer Lage zu den Festländern in zwei Arten unterschieden, 1. 5n Kontinentalinseln, die noch auf dem Kontinentalblock ruhen (Groß- britannien und Irland), zuweilen aber auch weit von ihm entfernt sind (Spitzbergen,
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