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1. Physische Geographie - S. 96

1902 - Leipzig : Dürr
— 96 — würze hat der Mensch aus den heißen Gebieten des Alten Kontinents nach denen der Neuen Welt verpflanzt. Auch viele unserer Obstbäume und Zierpflanzen sind Fremdlinge aus fernen Himmelsstrichen. Selbst unabsichtlich ist der Mensch zum Verbreiter der Organismen geworden und zwar besonders durch die Schiffahrt. So sind ihm Pflanzensamen und Regenwürmer im transportierten Erdreich überallhin gefolgt. Ameisen, manche Schmetterlinge, Maus und Wanderratte wurden mit Handelswaren fast über die ganze Erde verbreitet. Auch die Wasserpest, die Reblaus, der Koloradokäfer, sämtlich aus Amerika eingeschleppt, seien hier erwähnt. — Endlich erklärt sich die heutige Verbreitung mancher Organismen ans klimatischen und geo- logischen Veränderungen in früheren Perioden der Erdgeschichte. So entstammt die Übereinstimmung der polaren Flora und Fauna mit der unserer Hochgebirge der Eiszeit. Während die letzteren dieselbe bis heute behielten, mußte sie im Ticflande mit der zunehmenden Erwärmung solchen Formen weichen, die hier ihre Existenz- bedingnngen erfüllt fanden. So weist ferner die Gleichheit der Tier- und Pflanzenformen Großbritanniens mit denen des Festlandes auf feine Lostrennung von demselben hin. Aber es stellen sich auch Hindernisse der Verbreitung der Organismen in den Weg und zwar anch da, wo alle Voraussetzungen für ihr Gedeihen vorhanden sind. Solche sind manche Gebirge, die Meere und selbst die Meerengen (die Tier- und Pflanzenformen östlich und westlich von der Straße zwischen Bali und Lombok sind teilweise verschieden), Wüsten und Steppen, der „Kampf ums Dasein" (Haus- und Wanderratte), der Mensch (Wisent und Stellersches Borkcntier sind ausgerottet: Auerochs, Elen, Bison und Biber gehen der Vernichtung entgegen). § 26. Die Vegetation. Die Pflanzen geben infolge ihrer geringen Beweglichkeit und ihres geselligen Auftretens manchen Landschaften ein bestimmtes Gepräge. Man unterscheidet daher verschiedene Vegetationsformen. Unter ihnen steht der Wald obenan. Er ist nicht nur die am meisten ver- breitete Vegetationsform, sondern stellt auch die höchste Leistung pflanzlicher Arbeit durch Aufspeicherung organischer Substanz für Jahrzehnte dar. Das Mittel dazu bietet in erster Linie die Feuchtigkeit seines Verbreitungsgebietes. Der tropische Wald zeigt meist bunte Mannigfaltigkeit der Baumarten; dazu ist er durch Buschwerk und Schlinggewächse häufig undurchdringlich gemacht. Da er fast überall der Pflege durch Menschenhand entbehrt, ist er noch Urwald. Er bedeckt ungeheure Flächen. Wenn er an Bergwänden und Flußrändern in Stockwerken aufgebaut erscheint, wird er zum Galeriewalde; derselbe tritt besonders außerhalb des Äquatorial- gebietes auf und verdankt sein Bestehen zum Teil den Steigungsregen. Wo der tropische Wald gleiche Bestände aufweist, erscheint er als Bambuswald (Ost- indien), Palmenwald (Westafrika), Baumfarnwald (Australien), Mangrovenwald (Strand). — Der subtropische Wald zeichnet sich ebenfalls durch großen Formen- reichtnm aus. Das Unterholz ist dicht und stark. Die Wälder der pazifischen Küsten dieses Gürtels bestehen besonders aus Nadelbäumen, die des Innern Amerikas und Asiens aus Laubhölzern. Im Mittelmeergebiete mit seinen heißen und trockenen
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