1902 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Heinze, Heinrich, Lorch, J., Eggert, Erwin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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c. nach der Gesichtsbildung. Camper konstruierte zu diesem Zwecke
den Gesichtswinkel, d. h. den Winkel, den Stirn und Oberkiefer miteinander bilden.
Er ist bei den Negern am kleinsten (70°) und vergrößert sich allmählich, bis
er bei den Europäern seinen höchsten Betrag (85°) erreicht.
6. nach der Haarbildung. Danach kam Höckel zu folgenden Rassen:
1. Wollhaarige: a) Büschelhaarige (Hottentotten), b) Vließhaarige (Neger, Kaffern);
2. Schlichthaarige: a) Straffhaarige (Mongolen, Australier), b) Lockenhaarige
(Kaukasier).
e. nach verschiedenen Merkmalen. Auf diese Weise bildete Peschel
sieben Gruppen: 1. Australier, 2. Papua, 3. mongolenähnliche Völker (Mongolen,
Malayen, Amerikaner), 4. Drävida, 5. Hottentotten und Buschmänner, 6. Neger,
7. mittelländische Völker.
Die am meisten verbreitete Einteilung ist noch heute die von
Blumeubach und zwar in der durch Prichard ergänzten Gestalt. Danach unter-
scheidet man folgende sieben Rassen: 1. Australueger (Festland von Australien;
schokoladenfarben bis schwarz, eingesenkter Nasenrücken, unförmlicher Mund, schwarzes
und krauses Haar), 2. Neger (Mittelafrika; hellbraun bis ebenholzschwarz, breite
Nase, vortretender Oberkiefer, schiefgestellte Zähne, kurzes und wolliges Haar),
3. Buschmänner und Hottentotten (Südafrika; ledergelb bis lederbraun,
volle Lippen, geschlitzte Augen, versilztes Haar), 4. Indianer (Amerika; rötlich-
braun, niedrige Stirn, stark hervortretende Nase und Backenknochen), 5. Mongolen
(Mittel- und Nordasien, Europa; gelb bis braun, hervortretende Backenknochen,
schief geschlitzte Augen), 6. Malayen (Südostasien, Polynesien; hell bis schwarz-
brauu, breite Nase, schwarzes und lockiges Haar), 7. Mittelländer (hell bis bräunlich,
langes Haupthaar, starker Bart; — Hamiten in Nord- und Ostasrika; Semiten in
Vorderasien und zwar Syrer, Juden, Araber; Jndoenropäer oder Arier in Europa
und Vorderasien und zwar hier Inder, Iraner, Kurden, Armenier, dazu in Amerika,
im Kaplande und in Australien).
Wagner kommt bei der Schätzung der Seelenzahl der einzelnen
Rassen zu folgendem Resultate:
Mittelländer 795 Mill.,
Mongolen 500 „
Malayen 45 „
Amerikaner und Mischlinge 34 „
Afrikaner 150 „
Dravida 60 „
Papua und Anftralneger 3 „
1587'Mill.
Auch iu der Sprache der Menschen zeigen sich große Unterschiede. Man
hat gegen 800 verschiedene Sprachen gezählt. Indes erschweren die Dialekte, in
welche jede sich wieder teilt, und deren Trennung außerordentlich schwierig ist, die
Bestimmung der Zahl. Nach dem Wortsormenban teilt man alle in folgende drei
Hauptklassen, die zugleich als Entwicklungsstufen der Sprachbildung angesehen werden
können: 1. Die einsilbigen oder isolierenden Sprachen. Sie bestehen aus ein-
silbigen, nicht biegungsfähigen Wörtern. Wortart, Kasus, Tempus und Modus sind
nur aus dem Zusammenhange zu ersehen. So bedeutet im Chinesischen, neben dem