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1. Lebensbilder aus der Vaterländischen Geschichte und Deutsche Sagen - S. 26

1905 - Leipzig : Hirt
26 Erster Teil. Reiterheere so entscheidend in die Flucht, daß sie in 22 Jahren nicht mehr wiederkamen. Diese Schlacht sand an der Unstrut statt. Die Unstrut ist ein Zufluß der Saale; die Saale fließt in die Elbe. Städtegründungen. Heinrich I. wird auch der Städtegründer genannt. Er verlieh nämlich günstig gelegenen Orten das Recht, Märkte abzuhalten. Dadurch siedelten sich Handwerker und Kaufleute daselbst an. Auch die Gerichtsversammlungen wurden dorthin verlegt. Infolgedessen erweiterten sich solche Orte allmählich zu Städten. Königin Mathilde. Die Gemahlin Heinrichs I. hieß Mathilde. Sie war eine Urenkelin des Sachsenherzogs Widnkind, der gegen Karl den Großen stritt. Im Kloster zu Herford wurde sie erzogen. Herford liegt im heutigen Regierungsbezirk Minden. Dieses Kloster hatte Widukind selbst nach seiner Bekehrung zum Christentum gegründet. Die vornehmen Mädchen wurden in jener Zeit meist in den Klöstern erzogen; denn andere Mädchenschulen gab es nicht. Die Mädchen lernten von den Nonnen unter anderm auch die lateinische Sprache. Das gewöhnliche Kommuniongeschenk für ein Mädchen, das im Kloster erzogen wurde, war ein lateinisches Gebetbuch. Als Mathilde Heinrichs Gemahlin geworden war, übte sie fleißig die Werke der Barmherzigkeit. Auch ihren Gemahl bewog sie, sich der Unterdrückten anzunehmen. Wenn er über ein Unrecht erzürnt war, besänftigte sie ihn. Sie unterstützte ihn in mancher Sache durch klugen Rat. König Heinrich starb am 2. Juni 936. Dieser Tag war ein Sonnabend. Von da ab teilte Mathilde jeden Sonnabend mit eigner Hand Almosen an die Armen aus. Wohltun war ihre liebste Beschäftigung. Nach Heinrichs Tode trug sie stets das schwarze Witwenkleid; nie mehr erschien sie im königlichen Schmucke. Ihren Gemahl überlebte sie 32 Jahre. Im Kloster zu Quedlinburg in der heutigen Provinz Sachsen liegt sie an Heinrichs Seite begraben. Dieses Kloster hatte sie selbst gegründet. Die katholische Kirche verehrt sie als Heilige und feiert ihr Andenken am 14. März, ihrem Todestage. Otto der Grotze. Auf Heinrich I. folgte sein Sohn Otto. Dieser regierte von 936—973. Er wird der Große genannt, weil er große Taten vollbracht hat. Sieg über die Ungarn. Am bedeutendsten war sein Sieg über die Ungarn. Diese waren im Jahre 955 wieder in Deutschland eingefallen. Auf dem Lechfelde, in der Nähe der Stadt Augsburg, schlug Otto sie so entscheidend, daß sie das Deutsche Reich nicht mehr betreten haben. (Karte 2.)
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