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1. Allgemeine Erdkunde - S. 14

1873 - Dresden : Meinhold
14 Asien. Klima. Produkte und Beschäftigung. Im All g em einen hat Asien kontinentales Klima und zeigt ein Abnehmen der Wärme von West nach Ost. Auch ist es im Durchschnitt um 10° kühler als Europa, da Asien im Süden keine Sahara und im Westen keinen Golfstrom, vielmehr im Norden ein Eisland und im Osten einen kühlen Ocean zu Nachbarn hat. Schon mit 62° beginnt dem- nach in Asien das arktische Klima. Im Einzelnen waltet jedoch, bei der Manigsaltigkeit der Höhen und der großen Ausdehnung von Nord nach Süd, die größte Verschiedenheit ob und man findet daher die größten Gegensätze. Wir unterscheiden am besten 4 Striche: 1. die Region des östli- chen Hochasiens mit vor- herrschend continentalem Klima der gemäßigten Zone; 2. das südliche Asien mit vorherrschend oceanischem Klima der heißen Zone. Die Tiefebenen und Küsten- landschasten haben ein fencht- heißes, daher ein äußerst srucht- bares, die Berglandschaften ein kühleres Klima. In ganz Südasien wird der Wechsel des Klima's durch die Monsun's bestimmt. 3. in Vorderasien (westl. vom Indus) haben sowohl die Hoch- als die Tiefebenen, weil sie durch Küsten- und Rand- gebirge den oceanischen Ein- flüssen unzugänglich sind und continentale Bewässerung man- gelt, ein trockenes, fast afrika- nifches Klima. Besonders gilt dies von dem arabischen Hochlande. Die Gegenden des Kaukasus, Armeniens und des nördl. Kleinasien bilden dagegen den Uebergang zu dem mehr oceanischen Cha- rakter des Occident. 4. die nördliche Region, oder Sibirien, hat in Folge ihrer nördlichen Lage und plastischen Construction (offen gegen das Eismeer, ab- geschlossen gegen den Süden, fast übermäßig bewässert) alle Bedingungen eines langen und strengen Winters und eines knr- zen, doch heißen Sommers. Daher höchstens bis 60° cnltursähigerboden. Wei- ter nördlich findet sich ein mit Salztheilen untermischter Sand- und Steppenboden, an der Küste Sümpfe n. Salzlagunen (Tun- dras). Dem continentalen Charakter entsprechend tritt im Allgemeinen die Pflanzenwelt hinter der Thierwelt zurück. Im Einzelnen walten anch hier die größten Gegen- sätze. Man denke an den Reichthum Bengalens u. die Armnth der Wüste; oder an die Palmen Indiens und die Kryptogamen Sibiriens; oder an das größte und kleinste Säuge- thier, den indischen Ele- phanten und die sibirische Spitzmaus. Wir unterscheiden abermals 4 Regionen: 1. das östliche Hochasien, im Innern nnr im Frühjahr zum Theil mit Pflanzenwuchs bedeckt, zeigt an den geschützten und bewässerten Thälern der Randgebirge einen größeren Reichthum von Getreide (Roggen, Gerste) n. Haussieren (Schafe, Ziegen, Pferde). 2. Südostasieu zeigt die größte Fülle und die kolossalsten Gestalten. In Indien nicht blos Reis, Baumwolle,Zuckerrohr, Palmen, sondern auch die eigentlich tropischen Gewächse: Banane, Brodsrnchtbaum, edle Gewürze, Urwälder mit edleren Holz- arten. Daneben Königstiger, Kro- kodile, giftige Schlangen ?c. Die chinesischen Tief- ebenen entbehren der eigent- lich tropischen Vegetation, doch bilden sie die großartig- sten Felder der Cnltur, Reis und Baumwolle, Maulbeerbäume und Thee- sträucher in Menge. Dazu fehlen die wilden Thiere; dafür ist das Schwein am ver- breitetsten, während die größeren Hausthiere zum Theil mangeln. 3. Vorderasien, besonders Arabien, zeigt schon die Vegetationsarmnth Afrika's (die Dattelpalme oft das Einzige), sowie die Afrika eigenthüml. Thier- gestalten, wie den Strauß, die Gazelle, die Hyäne, das Kameel. Die Europa sich nähern- den Theile haben auch schon me hr europäische Vegetation: Wein, Weizen, Reis, Tabak, Baumwolle, Olive, Feige, u. europäischehausthiere, wie ja jedenfalls unsere Ge- treidearten und Hausthiere in Asien ihren Ursprung haben. 4. Sibirien zeigt Armuth in der Vegetation (doch noch Getreiden. Wäl- der), Reichthum an Pelzthieren, wildem Geflügel, gezähmten Thieren (Rennthiere und Hunde) und Fischen. Mineralien liefert Asien in großer Menge und Güte. Man denke an die Diamanten in Indien, G o l d in China, Japan, Hin- terindien, Sibirien (Altai- gebirge — Goldgebirge), Kupfer in Japan, Kohlen in China, Zinn auf Banka bei Su- matra, E i s e n in fast allen Himmels- strichen. So bietet Asien seine Wälder und Ebenen im Norden dem Jäger- und Fischerletien, seine Steppen der Mitte dem Nomadenleben und seine Terrassen und Ebenen der oceanischen Länder im Osten, Süden und Westen den Anfängen der Kultur, dem Ackerbau und der In- dustrie, dem Handel (See- Handel wesentlich in den Hän- den der Europäer) und Berg bau dar
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