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1. Allgemeine Erdkunde - S. 19

1873 - Dresden : Meinhold
Palästina. 19 nach Süden aber in dieberge Jerusalem's (Oelberg iiber 2500', Zion gegen 2400' und Moriah) aus- läuft. Nordöstlich von Jerusalem befindet sich der Berg Qua- rantania, der Sage nach, der Berg der Versuchung. Südlich von Jerusalem be- ginnt das Gebirge Juda, welches jetzt größtentheils wüste ist. Nach Süden verläuft es in das Amoritergebirge. 3. Die Iordan-Cbkne, ein kleiner tropischer Streifen inner- halb der gemäßigten Zone. Sie ist 1 Ml. breit und wird vom Jordan gebildet, welcher in 3 Stufen (See Merom, 265' über, See Genezareth, 625' unter, Todtes Meer, 1200' unter dem Meeresspiegel) immer tiefer, selbst bis unter den Meeresspiegel hinabsinkt. Nach Süden zu erweitert sich das Thal und bildet das Ge- silde Jericho im Westen und das Gefilde Mo ab im Osten. 4. Das östliche Hochland ist eine Fortsetzung des Anti- libanon, welcher im Allge- meinen niedriger, im Süden (großer Hermon — 9500') aber noch höher als der Libanon ist. Nach Westen fällt er rasch, nach Osten allmählich ab. Das Hochland selbst zeigt größere Einförmigkeit, hat aus- gedehnte Eichenwaldungen und fette Viehweiden und zerfällt durch das Gebirge Gilead in 2 Hochebenen. Im Süden erhebt sich das Gebirge Ab arim, dessen Fort- setzung bis zum älanitischen Meerbusen das Edomiter- gebirge ist und das im Norden in das Gebirge Pisga mit dem Berg Nebo ausläuft. Der einzige größere Fluß Pa- lästina's ist der Jordan, wel- cher in 3 Quellen: Kaniasquelle (im Osten), Danquelle (in der Mitte), Hasbeyaquelle (im Westen und zwar die Hauptquelle mit der Seehöhe von 1700') vom Südabhange des großen Hermon, welcher sogar noch im September Schneemassen trägt, entspringt. Er bildet 2 Süßwasserseen und 1 Salzsee: 1. den See Merom, in der Form eines Dreiecks, über 1 Ml. lang und y2 Ml. breit, im Westen und Nordes sumpfig, voll Schilf und Binsen; 2. den See Genezareth (2— 3 Mln. südlicher) mit seinen lieb- lichen Ufern ein Bild des neuen Testaments. Er ist 3 Mln. lang und iy2 Ml. breit. Von hier an stürzt der Jordan in 27 größeren und 3 mal so viel kleineren Wasserfällen zum 3. Todten Meere hinab (ziemlich 15 Mln. südlicher). 10 Mln. lang, 3 Mln. breit, bildet es das salzigste Wasser der Erde (unter 100 Th eilen Wasser 42 Theile Salz) und zerfällt durch einen Einsprung des Landes in 2 ungleiche Hälften: Die n ö r d l i ch e (mehr als 2/3) hat eine Tiefe von durchschnitt- lich mehr als 1000', während die südlich e nur 6', höchstens 18' tief ist. Aus der Ostseite sind schroffe und steile Felsen; an der West- seite treten die Berge zurück. In Folge der tiefen Lage inner- halb nackter Felsen findet man hier eine ungeheure Hitze. Alles ist todt, in ihm, auf ihm, um ihn. Das ist die Stätte des Gerichts (1. Mos. 19), in ge- wisser Hinsicht ein Bild des alten Bundes. Hier endigt der Jordan, welcher, 80—100' breit, 4 — 5' tief, eine Länge von 45 Mln. (in gerader Linie nur 25 Mln.) hat. Nicht endigt jedoch die Thal-- senke; das Ghör setzt sich viel- mehr als Thal Ära bah (20 Mln. lang und 1 Ml. breit) bis zum älanitischen Meerbusen, auf der Ostseite vom hohen Edomiter gebirge begleitet, fort. Dies kann nicht das ehe- malige Jordanbett sein, da sich hier die Wasserscheide zwi- schen beiden-Meeren (300—700' über dem Mittelländischen Meer) befindet. Seine Hauptnebenflüsse sind: der Iarmuk vom Hanran- gebirge (er mündet 1 Ml. süd- lich vom See Tiberias) und der Iabok v. Gebirge Gilead. Unbedeutender ist der Arnon vom Gebirge Abarim, welcher die Südgrenze Palästinas bildet. Der 2. bedeutendere Fluß Palästinas ist der Kison vom westjordanischen Hochlande. Im Allgemeinen ist Palä- stina wasserarm zu nennen, was unter dem Segen Gottes und bei dem Fleiße der Bewoh- ner zwar früher die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigte, jetzt aber so große Oede hervorruft. Da Palästina noch in der gemäßigten Zone liegt, nimmt es auch, zumal da es meist Gebirgsland ist, Theil an den klimatischen Erschei- nungen derselben, natürlich der südlichen Lage des Landes entsprechend. Es hat demnach im Allgemeinen wolkenlose, heiße Sommer mit nächtlichem starken Thaue (infolge der reichlichen Wafferdämpfe und der starken Abkühlung zur Nachtzeit) und nasse und kühle Winter. Im Einzelnen gilt Fol- gendes: Der Winter be- ginnt mit Ende October. Der Regen (Frühregen) wird immer anhaltender und ver-- wandelt sich im Januar und Februar wohl auch in S ch n e e. März bis Mitte April fällt der Spatregen und gegen Ende April (die Zeit der Getreide-Ernte) beginnt der Sommer. Die Hitze wird schon im Mai lästig, steigt im Juni, Juli, August, bis sie im September wieder ab- nimmt. Tropencharakter hat dagegen das Klima des Ghor. Wie in den südlichen Ge- genden überhaupt, so wird auch in Palästina die Hitze und Kälte durch die größere Gleichmäßigkeit der Tage und Nächte gemäßigt. Der längste Tag währt in Palästina nur etwas über 14 Stunden, von früh 5 Uhr bis Abends 7 Uhr, und der kürzeste ziemlich 10stunden.
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