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1. Allgemeine Erdkunde - S. 34

1873 - Dresden : Meinhold
34 Amerika. lima. Produkte und Amerika hat infolge der vielfachen oceanischen Berührung, der umfangreichen Stromsysteme und der üppigen Vegetation wesentlich Seeklima, jedoch mit dem Unterschiede, daß Nordamerika nur im Sommer oceanisches (an der östlichen Kllste sogar im Sommer continental), im Winter dagegen entschieden kontinentales Klima besitzt, da die großen Eisflächen der Seen die Land- fläche vermehren. Im Allgemeinen ist daher, zumal die Nordwinde un- gehindert einströmen können, die Mitteltemperatur Nordamerikas um 10° niedriger als in Europa unter gleichen Breiten. Nur ist dabei festzuhalten, daß das Klima der Westküste im Ganzen wärmer ist, als das der Ostkllste. Die Lage in den verschiedenen Breiten erzeugt aber natür- lich die größte Ma nigsaltigkeit, wie sie sich sonst in keinem anderen Erdtheil findet, zumal in ungeheurer Aus- dehuung die größten Contraste in verticaler Hinsicht oft un- mittelbar neben einander liegen (Anden, Cordilleren und Tief- land). Darnach unterscheiden wir 4 Zonen: die nördlich kalte, gemäßigte, - heiße, und - südlich gemäßigte. In verticaler Hinsicht finden wir 3 Gürtel, von denen der zweite einen fast ewigen Frühling, grüne Wiesen und Laubholz mit den phantastischen und gigantischen Formen der Tropenwelt vereinigt. / In Bezug auf die Pflanzenwelt zeigt Amerika, zumal dort, wo Wärme und Feuchtigkeit zusammenwirken, die größte Fülle, die höchste Entfaltung. Die Culturpslanzen gedeihen vortrefflich, nicht blos die in Amerika heimischen: Mais, Kartoffel, Tabak, Chinarinde, sondern auch fast alle nutzbaren Gewächse der übrigen Erdtheile, ja sind zum Theil (wie: Baumwolle, Kaffee, Zucker, Reis) Hauptausfuhrartikel geworden. (Aehnlich ist es in den Pampas Südamerikas mit den Häuten des auö Europa eingeführten Rindviehs.) Die übermäßige Feuchtigkeit wie die tropische Hitze wirkt jedoch uachtheilig auf die Entwickelung der höhe- ren Thierwelt. Das Charakteristische der Thiere Amerika's besteht in der Kleinheit der Säugethiere (anders schon im Norden Nordamerika's), wie in der Menge und dem Farbenglanz der Vögel und Insekten. Besonders eigenthümlich für Süd- und Mittel- amerika sind: Faulthier, Ameisenbär, Gürtelthier, Condor, Colibri u. a. Am reichsten scheinen die Schätze des Mineralreichs aus- getheilt zu sein. Nirgends ist gleicher Suberreichthum (Nevada); wenige Länder haben den Goldreichthum Californiens und der äquatorialen Länder. Dazu kommen die Diamanten Brasiliens :c., die Steinkohlenlager von Pennsylvanien, die Blei- und Kupferlager Wisconsins, das Eisen New-Jersey's. Besondere Erwähnung verdient das in ungeheueren Massen vorhandene Petroleum Peunsylvaniens und Canada's. Die Europäer haben alle ihre physische und technische Cultur auch nach Amerika verpflanzt, so vor Allem Ackerbau (weniger Viehzucht), Bergbau, Industrie und Handel.
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