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1. Allgemeine Erdkunde - S. 61

1873 - Dresden : Meinhold
Dänemark. 61 Klima. Im Allgemei- neu ist das Klima, weil Seeklima, verhältnißmäßig mild. Freilich bringen die vor- herrschenden Westwinde, wel- che 'das milde Seeklima hervor- rufen, zugleich Unbeständigkeit und Feuchtigkeit mit sich. Der eigentliche Winter beginnt in der Regel erst um Weihnachten und endigt schon gegenendemärz. Die Mittel- temperatur Kopenhagens ist +6,5° R. Produkte Beschäftigung. Dänemark ist im Ganzen fruchtbar. Es hat Roggen, Buchweizen, Hafer; Pferde, Rindvieh, Schafe. Die Hauptbeschäf- tigungen sind daher Ackerbau und Viehzucht. Die Nähe des Mee- res bringt Handel und Fischerei hinzu. Die Bewohner der -far-Oer-Inseln (Schaf-Inseln) treiben vornehmlich Schafzucht, da das oceanische Kli- ma hierzu besonders geeignet ist. Auch näh- ren sie sich durch Vogelsang und Fischfang. Z8tand, welches einst in den Wäldern einen schützenden Mantel hatte und Getreide lie- ferte, ist jetzt nur noch im Südwesten be- w o h n b a r , wo die warme Meeresströ- muug das Treibeis ab- hält und die vulkani- sche Bodenwärme vor-- zllglichen Wiesenwuchs und treffliche Weiden ermöglicht, so daß die Hauptbeschäftigung des Landes in der Viehzucht, besonders Schafzucht, besteht. Stämme und Religion. Die Dänen gehören zu dem scaudinavischen Zweig der Germanen und sind lutherisch. Der Jüte, der längste Mann aller nordischen Volks- stämme, mit blondem Haar und blauen Augen, ist ruhig und bedächtig,schwerfällig und langsam, schelmisch und gut- mllthig, fleißig, arbeitsam und tapfer. Der Seeländer, von mitt- lerem Bau, hat häufig fchwar- zes Haar, tiefliegende, blitzende Augen, leichte Beweglichkeit, raschen Entschluß. Die Volksbildung ist eine sehr gute. Die Bewohner der Far- Oer-Inseln und Islands gleichen im Allgemeinen den Nordländern: ernst und treu, gastfrei und patriotisch. Noch heute sind die Isländer sehr gebildet, während sie nach 1000 bis in den Anfang des 13. Jahrhunderts eine so hervorragendestelluug in der Cultur einnahmen, daß die mitteleuropäischen Staaten weit hinter ihnen zurückstanden. Provinzen und Städte. Jütland und die Inseln zerfallen in Aemter. Wir theilen beide lieber in die althistorischen Stifter. Jütland: Stift Acuborg, - Viborg, - Aarhuus, - Ribe. Inseln: - Seeland mit Samsoe, Moen, Bornholm; - Fünen mit Langeland und Arroe; - Laaland mit Falster. Dazu kommen die europäischen Beiländer und die Colonien. Kopenhagen, 160,000 Einw. Uni- versitätsstadt, regelmäßig gebaut, mit deu herrlichen Kunstwerken Thor- waldsen's. Hier wohnt ca. l[T2 der Gesammtbevölkeruug und hier con- centrirt sich der Staat. Bdenfe, 15,000 Einw. Die älteste Stadt Dänemarks; die Geburtsstadt des Dichters Andersen (geb. 1805). Aarhuus, 12,000 Einw.; schön gelegen. Hier die erste christliche Kirche des Landes. Sein gothischer Dom gehört zu den schönsten Kirchenbauten des ganzen Nordens. Aalborg, 11,000 Einw. Am Süd- ufer des Lijm- Fjord. Reykjavik, 1000 Ew., d.h. rauchen- des Dorf, von den Rauchsäulen der in der Nähe befindlichen heißen Quel- len; im Südwesten Islands. Bemerkungen. Dänemark, das kleinste, aber auch dascultivirteste unter den 3 sc an- dinavischen Rei- chen, gelangte schon früh zu einer euro- päischenbedeu- tung und hat mehrmals, wenn auch nur auf kurze Zeit, als Groß- macht die Ge- schicke des Nordens geleitet.
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