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1. Allgemeine Erdkunde - S. 95

1873 - Dresden : Meinhold
Sachsen. 95 und Tiefland. Flüsse und Seen. Am höchsten steigt der Kapellenberg in der südwestlichsten Spitze Sachsens (Uber 2309'). Der Hauptbestandteil des Gebirges ist Glimmer- und Thonschiefer. 2. Das Bergland der nordöstlichen Hälfte Sachsens. Dasselbe steigt nur im äußersten Südosten höher als 1800'; auch hat es keinen Haupt- gebirgskamm, wie das Erzgebirge, sondern zer- fällt in eine Menge vereinzelter Berggruppen. Namentlich unterscheiden sich die zerklüfteten Felshöhen des Elbsandsteingebirges wesentlich von den mehr rundlichen Kuppen des Erzgebirges. a) Das Elösandsteingebirge zu beiden Seiten der Elbe, gegen 5 Mln. lang und 6 Mln. breit. Treten auf dem rechten Elbufer Dittersbach und das Prebifchthor (beide in Böhmen), der große Winterberg, der Kuhstall, Brand und die Bastei (ein 600' tief abstürzendes Felshoru) als die besuchtesten Punkte der sogenannten sächsisch- böhmischen Schweiz hervor, so auf dem linken Elbufer der Schneeberg (in Böhmen), der Papststein und der Königstein. Was dem Gebirge so viel Reiz verleiht und es zu einem der besuchtesten Deutschlands macht, ist neben dem lieblichen und phantastischen Cha- rakter der Höhen selbst der herrliche Elbstrom und die Nähe Dresdens. Der höchste Berg der sächsischen Schweiz ist der große Winterberg (über 1700'). Der höchste Berg der böhmischen Schweiz ist der Schneeberg (2300'). b) Das lausitzer Zelnrge. Es besteht meist aus Granit. Der höchste Berg im sächsischen Theile ist die Lausche (2440'), in Böhmen (in der Nähe von Reichenberg) der Jeschkenberg (über 3000'). Als besonders schön ist der Bybin, ein iso- lirter Sandsteinfelsen von ziemlich 1600'Höhe, zu erwähnen, welcher die großartige Ruine einer Cölestinerkirche trägt, die 1577 durch Blitz- schlag zerstört worden ist. 3. Das Tiefland Sachsens hängt mit der norddeutschen Tiefebene znsam- men, welche nur im Norden, am weitesten in der Leipziger Gegend, weniger weit im Mulden- thale, eindringt. Die tiefste Stelle ist unter- halb Strehla (267' über der Nordsee). Sand- und Lehmboden sind hier vor- herrschend. Einzelne Hügelgruppen des Tieflandes sind die Hohburger Berge (nördlich von Würzen), die Lübschützer Höhen bei Strehla, das kleine Bschatzer Gebirge mit dem Collmberg (1000'). Die Bewässerung Sachsens ist eine gute, sie bedingt die Fruchtbarkeit des Bodens, unterstützt den Gewerbfleiß, ermöglicht den Bergbau. Infolge der Abdachung der Gebirge haben wir nur eine Hauptrichtung, und zwar nach Norden. Fast sämmtliche Flüsse gehören dem Stromgebiet der Elbe an, nur im Südosten tritt das der Oder hinzu. Sachsens Flußgebiete, d. h. die Gebiete der in Sachsen selbständigen Flüsse ordnen sich der Größe nach also: 1. Das der Znusde, 100 slmln. a) Zwickauer Mulde, entspringt im Schönecker Wald; rechts: Schwarzwasser, Chemnitz, bestehend aus Würschnitz und Zwönitz. b) Freiberger Mulde, entspringt in Böhmen; links: Große Striegis, rechts: Kobritzsch. Zschopau mit Sehma und Flöha. Die beiden Hauptadern schließen die meisten Nebenflüsse ein und vereinigen sich unterhalb Colditz. 2. Das der Elke, 61 sumln. Da die Elbe von keinem Hochgebirge mit Gletschern entspringt, so nimmt ihr Wasser im Sommer ab. Ueberhaupt aber hat dasselbe infolge von Ab- Holzungen sich vermindert. Die Höhe des Eintritts 359', des Austritts 267', der Fall also 92'. Ihr Lauf ist in Sachsen fast 16 Mln. lang; die mittlere Strombreite 400'; ihre größte Schnelle und geringste Breite findet sich unterhalb Königstein. Die größten Elbfluthen dieses Jahrhunderts waren 1821 und 1845. Nebenflüsse ans der linken und rechten Seite: Biela, Kirnitzsch, Gottleuba, Lachsbach, bestehend aus Muglitz, Polenz und Lockwitz, Sebnitz, Weiseritz, Wesenitz, Triebisch, Priesnitz. Jahna, Döllnitz; 3. Das der weißen Elster, über 50 □Mln. Sie entspringt auf dem Elstergebirge; rechts: Göltzsch, Pleiße mit Wihra, Parthe. 4. Das der schwarzen Elster, 32 □Mln. Sie entspringt in der Gegend von Elstra und fließt nur 3 Mln. in Sachsen; links: Pulsnitz, rechts: Klosterwafler, Röder, Schwarzwajser. 5. Das der 8pree, 14 □Mln. Sie entspringt in der Gegend von Ebersbach; rechts: Löbauer Wasser. 6. Das der Neiße, 11 sumln. Sie entspringt auf dem Jsergebirge; links: Mandau. 7. Das der Eger, 1,5 □Mln. Sie kommt vom Fichtelgebirge und gehört durch den Nebenfluß der Zwota, deren Lauf merkwürdiger Weise ein südlicher ist, nach Sachsen. 8. Das der Saale, vom Fichtelgebirge, 3/4 □Mln., durch die Wiesenthal. Wirkliche Seen finden sich in Sachsen nicht; große Teiche dagegen bei Mutzschen und Moritzburg.
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