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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 126

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 126 — Der Holzreichtum, besonders in den höher gelegenen Gebieten, ist bedeutend und bieget ebenfalls eine gute Erwerbsquelle. Wo sich wie in den waldreichen Gegenden des oberen Saar- gebietes und am Nordrande des Wasgenwaldes große Lager von Quarz- sand und Ton vorfinden, da haben sich auch Glasindustrie und Steingutverfertigung entwickelt. Dazu liefern die Steinbrüche Lothringens (der Sandstein der Triasschicht und der Kalkstein der Juraschicht) wertvolle Bausteine. Bei so günstig entwickelten Erwerbsverhältnissen muß die Besiede- lung eine dichte sein. Die lothringische Bevölkerung ist deutscher Ab- stammung; sie'gehört zum fränkischen Volksstamme. Bei der Nähe Frankreichs und in Anbetracht der geschichtlichen Entwicklung dieses Ge- bietes sprechen aber selbst in Deutsch-Lothringen noch 2/5 der Bewohner französisch. Doch breiten sich deutsche Sprache und deutsche Sitten seit der Wiedervereinigung Lothringens mit Deutschland immer mehr aus. Das katholische Bekenntnis ist das vorherrschende. Es sind — wie das zur Natur des Landes paßt — meist heitere, dabei fleißige Menschen. Außer den beiden schiffbaren Flüssen des Lothringischen Stufen- landes, der Mosel und der Saar, vermitteln noch der Saar-Marne- kanal, der in den Rhein-Marnekanal mündet und andere Kanäle, sowie eine Reihe wichtiger Straßen (welche?) und Eisenbahnen (Moselbahn, Bahnlinie Metz—straßburg u. a.) den regen Waren- transport und Personenverkehr dieses Gebietes. Auf dem Saar- Marne- und Rhein-Marnekanal erfolgt vor allem der Kohlentransport aus dem Saarbrückener Steinkohlenlager nach Frankreich (Paris) und Süddeutschland. Die Bevölkerung wohnt in freundlichen Mittel- und Klein- städten und in geschlossenen, zusammenhängenden Dörfern. Die Höhen sind naturgemäß schwächer besiedelt als die Täler. So zahl- reich sind die Siedlungen nicht wie in der benachbarten, noch fruchtbareren und klimatifch begünstigteren Oberrheinischen Tiefebene oder auch im Schwäbischen Stufenlande. Besonders dicht sinden wir sie im Kohlen- revier. Eine Großstadt fehlt vollständig. Die treueste Schutzwacht an der des natürlichen Schutzes entbehrenden und von nnserm Erbfeind oft bedroht gewesenen Westgrenze unseres deutschen Vaterlandes hält die Grenzfestung Metz an der Mosel, wie denn überhaupt hüben und drüben eine Reihe Festungen den Schutz übernommen haben. Wir dürfen aber nicht verkennen, daß die Zahl der französischen Festungen eine größere ist. Es ist das eine Folge des letzten Krieges. Metz liegt wie Stuttgart in einer fruchtbaren, dicht besiedelten Tal- Weitung, rings von herrlich bewaldeten Höhen und Rebenhügeln umgeben. Es ist der natürliche Mittelpunkt Lothringens. „Auf diesen Punkt weisen die aus Nordosten und Osten führenden Straßen von Mannheim,
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