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1. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 250

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 250 — reiche Schätze. Im Erdgeschoß befindet sich das „Grüne Gewölbe." Es ist die Schatzkammer des Fürstenhauses, in der wertvolle Kunst- gegenstände, sowie Schmucksachen aus Gold, Silber und Edelsteinen, Elfenbeinarbeiten u. a. m., welche im Besitze der Königlichen Familie sind und bedeutenden Wert haben, sorgfältig aufbewahrt werden. In der Nähe des Königlichen Schlosses liegen die katholische Hofkirche, das Theater und der Zwinger. Letzterer war ursprünglich zum Vorhof eines geplanten prächtigen Schlosses bestimmt. Der Schloßbau unter- blieb, weil es an Geld mangelte. In dem Zwinger befindet sich die weltberühmte Dresdener Gemäldegalerie. Sie enthält Meisterwerke der Malerei. Zu den berühmtesten Gemälden, die hier zu sehen sind, gehört die Sixtinische Madonna von Raffael. — Eine herrliche Aus- sicht bietet auch die am linken Elbufer sich hinziehende sogenannte Brühlsche Terrasse. Eine Freitreppe von 41 Stufen führt zu der 400 m weit, dicht am Strom sich hinziehenden, hoch gelegenen Promenade. Sie ist von einem Grafen Brühl angelegt und später bedeutend verschönert worden. Die Aussicht auf den belebten Elbstrom und sein oberes Tal, das mit freundlichen Dörfern, herrlichen Villen und lieblichen Weingärten wie besät erscheint, ist außerordentlich schön. — Dazu hat Dresden zahlreiche wissen- schaftliche Sammlungen, Kunsthandlungen, eine Kunstakademie, eine königliche Hochschule für Musik, eine technische Hochschule u.a.m. In Dresden sind aber zahlreiche Zweige der Industrie vertreten. Bedeutend ist die Herstellung von künstlichen Blumen, Kakao, Schokoladen- und Zuckerwaren, physikalischen Instrumenten, Par- fümerien, künstlichen Mineralwässern, Maschinen, Kunstmöbeln, Glas- und Tonwaren, Stroh-, Leder-, Gold- und Silberwaren, photographischen Papiereu u. a. m. Auch die Siedlungen in seiner nächsten Umgebung zeigen eine rege industrielle Tätigkeit. Mit der In- dustrie in Zusammenhang steht ein lebhafter Verkehr und ein ganz be- deutender Handel. Der Verkehr wird vermittelt durch fünf Eisen- bahnlinien, die hier zusammentreffen und durch die Elbschiffahrt, so- wie durch wohl gepflegte Kunststraßen. Heute hat Dresden mit seinen Vor- orten über eine halbe Million Einwohner. Es wird von vielen Fremden besucht. — Im Siebenjährigen Kriege hat die Stadt schwer gelitten, und im Befreiungskriege spielten sich hier (1813) die wichtigsten Maßnahmen Napoleons ab. Also auch in strategischer Hinsicht blickt Dresden auf eine reiche Vergangenheit zurück. Damit im Zusammenhang steht freilich auch viel Unglück, das über die Stadt hereinbrach. Elbabwärts von Dresden, wo die Elbe sich durch das Sächsische Hügelland hindurchwindet, liegt am linken Ufer, inmitten rebenbedeckter Ge- hänge, die ältertümliche Stadt Meißen. Die Stadt ist von Heinrich I. gegründet und unter dem Schutze einer Burg gleichen Namens ent- standen. Diese wurde zur Abwehr gegen die Slawen angelegt. An ihrer Stelle steht heute die Albrechtsburg, welche die Stadt überragt. Die
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