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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 24

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 24 — Österreich-Ungarn. (676000 qkm — l^mal Deutschland, 49 Mill. Einw., 73 auf 1 qkm.) Österreich-Ungarn liegt im Südosten Mitteleuropas rnib greift noch hinüber zum nordwestlichen Teil der Balkanhalbinsel. Es erstreckt sich von den Sudeten bis zum Adriatischeu Meere, vom Bodensee bis zu den Karpaten und wird umschlossen von Rußland, Rumänien, der Türkei, Italien, der Schweiz und Deutschland. Ein Blick auf die Karte läßt uns Österreich-Ungarn in erster Linie als umfangreichen Binnenstaat erscheinen. Ein großer Teil seiner Grenz- linien berührt deutschen Boden. In unser Vaterland hinein weisen auch die wichtigsten Wasseradern Österreich-Ungarns, wie die Elbe und die Donau. Auch die Oder entspringt noch auf österreichischem Boden. Der österreichische Handel bewegt sich zu einem nicht ge- ringen Teile auf der Elbe nach Hamburg zur Nordsee und zum Atlantischen Ozean (Bedeutung des Transithandels für Deutsch- land). Dazu gehörte Österreich-Ungarn Jahrhunderte hindurch zum Deutschen Reiche. Die Kaiser aus dem Hause Habsburg trugen die deutsche Kaiserkrone bis zur Auflösung des alten Deutschen Reiches. Erst 1866 schied Österreich aus dem Deutschen Bunde. Daraus erklärt sich auch der hohe Prozentsatz der deutschen Bewohner in österreichischen Landen. Unser Blick richtet sich aber auch nach der entgegengesetzten Seite, wo die Handelswege (Morawa-Wardarftraße — Orient- linie — Donaustraße) zu den Gestaden des Ägäischen und Schwarzen Meeres, nach Griechenland und Kleinasien führen. Von hierher drohte Österreich-Ungarn freilich auch manche Gefahr in den Vorstößen asiatischer Völkerhorden. Ein Rest von diesen ist — nicht zum Heile des Landes — verblieben in den Magyaren, welche die einheit- liche Förderung des Reiches am meisten hemmen. Nun hat Österreich-Ungarn auch noch Anteil am Meere. Ein Teil seiner Grenze berührt die Küste der Adria. Wohl liegt die Hauptmasse des Landes weitab vom Meere, und es scheiden ver- kehrsseindlichekalkgebirge (derkarst und das Dinarische Gebirge) das Innere von der Küste. Aber diese selbst ist eine gegliederte Steil- küste und vorzüglich geeignet zur Hafenanlage. Trieft und Pola (Jstrien), Fiume (Kroatien), Zara, Spalato, Ragusa und Cattaro (Dalmatien — siehe auch die Balkänhalbinsel!) sind heute keineswegs unbedeutende Hafenplätze. Seit Bosnien und die Herzegowina eine österreichische Provinz (seit 1908) bilden, haben die Hafenorte Dal- matiens schon gewonnen. Trieft ist längst ein wichtiger Platz im Gebiete des Mittelmeeres, und die Bedeutung der übrigen Häfen wird in dem Maße zunehmen, in welchem die Kultnrfeindlichkeit der
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