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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 52

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 52 — empfängt die Elbe von links noch die Eger (Fichtelgebirge), von rechte die Jser (Jsergebirge). Gleichmäßige Bewässerung, günstiges Klima, ausreichende Nieder- schlüge und fruchtbarer Boden (die größte Fruchtbarkeit herrscht in den Flußtälern) sowie rationelle Ausnutzung desselben und bedeutende Bodenschätze führten das Land zu wirtschaftlicher Höhe. [Böhmen, der Diamant in der Krone Öfterreichs. Erzeugnisse des Ackerbaues: Getreide, Obst, Zuckerrüben, Flachs, Hopfen (Ausfuhr trotz dichter Bevölkerung), blühende Viehzucht, reiche Waldbestände (Holzfällers Holzflößerei, Köhlerei, Holzschnitzerei u. a.), gewaltige Steinkohlen- lager (im Gebiete der Beraun, im Becken von Kladno, unweit Prag, und bei Pilsen), Braunkohlen (am Südabhang des Erzgebirges), Erze (Eisen, Silber, Zinn, Blei), Edel- und Halbedelsteine (Granaten, Achate, Topase, Amethyste, Opale, Saphire u. a. — Salz fehlt), Eisen- und Glasindustrie (Böhmerwald: Quarzsand), Weberei, Zuckergewinnung, Spiritusbrennern, Bierbereitung, Porzellanindustrie (gute Porzellan- erde), Mineralquellen: Bäder (Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzens- bad). Von den ursprünglichen Bewohnern, den keltischen Bojern, hat das Land den Namen erhalten (reiche geschichtliche Vergangenheit — viel umstritten — Schlachtorte nennen!). Im Dreißigjährigen Kriege hat es am schwersten gelitten. Die heutigen Bewohner bestehen aus Deutschen (%) und Tschechen (3/5). Nationalitätenkampf. Die Hauptstadt ist Prag (230000 Einw., mit Vorstädten 300 000 Einw., an der Moldau, günstige Lage nachweisen, fruchtbares Becken, Hradschin mit herrlichem Blick aus die altehrwürdige Stadt, °/,0 der Bewohner tschechisch, */,<, deutsch, tschechische und deutsche Universität). Andere Siedlungen: Pilsen (an der Beraun, Industrie, Bier), Bud- weis (an der Moldau, Industrie und Handel), Eger (Eisenbahnknoten- Punkt), Reichenberg und Rumburg (Rand der Sudeten, Weberei), Leitmeritz (Elbe, Wein), Aussig (Elbschiffahrt), Joachimstal (Silber). Bade- und Schlachtorte nennen! Die Markgrafschaft Mähren (Bodensorm ähnlich derjenigen Böh- mens — im Westen und Nordwesten der Böhmisch-Mährische Höhen- rücken, im Nordosten das Mährische Gesenke, im Osten und Südosten die Westbeskiden, das Weiße Gebirge und die Kleinen Karpaten, im Süden Senkung zum Marchfelde hin — isoliert das Marsgebirge — Abfall des Landes ftufenartig zur March) ist auch von der Natur reich bedacht (fruchtbarer Boden, günstiges Klima, reiche Benetzung, ergiebigen Ackerbau, Erzeugniffe: Getreide, Zuckerrüben, Flachs, Hanf, zarte Gemüse, Obst und Wein — Viehzucht bedeutend, ausgedehnte Waldungen, Steinkohlen, Braunkohlen, Eisenerze — Ge- webeinduftrie, Zuckerfabrikation, Eisenindustrie). Der kleinere Teil der Bewohner ist deutsch, der größere tschechisch» Der nationale Gegensatz tritt hier nicht so scharf hervor. Die Hauptstadt der Markgrafschaft Mähren ist Brünn (Lage, 120000 Einw., Textilindustrie, Eisenbahnknotenpunkt, 3u deutsch). An der oberen Moldau: Olmütz (einstige Festung, Bedeutung!). An der böhmischen Grenze: Jglau (Webeinduftrie). An der Grenze Öfter- reichisch-Schlesiens: Mährisch-Oftran (Steinkohlen, Industrie). Östlich von Brünn: Anfterlitz (Dreikaiserschlacht 1805). Das Herzogtum Schlesien liegt mit seinem größeren westlichen Teile noch im Sudetengebiete (obere Oder, Bewohner vorwiegend deutsch), mit dem kleineren östlichen im Karpatenvorlande (obere
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