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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 151

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 151 — Die Bevölkerung wohnt wenig dicht. Die allgemeine Volksbildung steht tief. Die herrschende Religion ist die römisch-katholische. Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Die Volksvertretung wird vom Senat und von der Deputiertenkammer gebildet. An Kolonien besitzt Spanien noch die 5 Presldios (in Marokko), darunter Ceuta, die Kanarischen Inseln, Tiris (an der Westküste der Sahara), Fernando Po, Annobom (im Meerbusen von Guinea) und ein kleines Gebiet an der Küste von Französisch-Kongo. Die Republik Portugal. Das innere Tafelland Spaniens zeigt nach Westen, zum Atlantischen Ozean, einen terrassenartigen Abfall. Die Küste (zumeist flach und hafenarm) umsäumen größtenteils Tieflandsstreifen, welche an den Mündungen des Douro und des Tejo weit in das Land eindringen. Dieses Gebiet bildet die heutige Republik Portugal. Da die ge- birgigen Gegenden, welche an Spanien grenzen, zumeist unsrucht- bare, unwegsame und darum menschenarme Landstriche sind, so erklärt sich hieraus die Entwickelung eines eigenen Volkstums mit eigener, wenngleich der spanischen nahe verwandten Sprache (Ursprung?). Dieser Abschluß nach Osten weist die Portugiesen um so mehr auf das Meer hin, und so findet auch die Glanzzeit Portugals als be- deutende Seemacht im 16. Jahrhundert ihre ungezwungene Er- klärung. Später aber wurde ihnen der größte Teil der ausländischen Besitzungen von mächtigeren Gegnern entrissen. Die amerikanischen Kolonien machten sich frei (Brasilien). Die Weltherrschaft kam in die Hände der Holländer und Engländer. Namentlich hat England in seinen Beziehungen zu Portugal jederzeit für sich die größten Vorteile im Auge gehabt. Auch die Wirren der Napoleonischen Zeit sowie die politischen Unruhen und Fehden im Innern haben einen fortdauernden Rückgang des Landes zur Folge gehabt, und heute ist Portugal noch ohn- mächtiger als Spanien. Es gehört zu den schwächsten Reichen Europas. Auf das Klima übt die Nähe des Meeres einen großen Einfluß aus, soweit größere Erhebungen des Bodens nicht mitsprechen. Auf den Höhen der Serra da Estrella liegt den größeren Teil des Jahres Schnee. Dagegen sind die klimatischen Gegensätze der Küstengebiete keine schroffen. Die Befeuchtung ist ausreichend, nimmt aber nach Süden hin ab. In den südlichen Landstrichen herrscht teilweise große Trockenheit. Die Landschaft Algarve ist wieder reicher benetzt. In der Pflanzenwelt find die Weinrebe, die Korkeiche, die echte Kastanie, der Ölbaum, die Orange, Obstbäume aller Art, die Palme, der Maulbeerbaum u. a. charakteristisch. — Der Ackerbau steht trotz teil- weise recht günstiger natürlicher Voraussetzungen noch auf niedri- gerer Stufe als in Spanien. Die Arbeitsscheu der Portugiesen ist
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