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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 293

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Moränenablagerungen, Talstufen und Canons auf eine einst stärkere Vereisung hin. — Die grünen Matten fehlen. Daher zeigt die Sierra Nevada Kaliforniens auch nicht die Anmut und Lieb- lichkeit unserer Alpen. Sie wirkt aber besonders großartig durch ihre seltenen Urwaldgebiete. Die Goldlager an dem West- ab hange der Sierra Nevada dehnen sich bis über das Tiefland von Kalifornien aus. Diese lockten in der Mitte des 19. Jahrhunderts zahl- reiche Goldgräber, darunter natürlich viele Abenteurer, aus der ganzen Welt herbei, führten aber andererseits dieses Gebiet dem Welthandel näher. Auch sonst ist die Sierra Nevada Kali- sorniens reich an Erzen, wie Blei, Eisen, Zinn u. a. Besonders werden noch große Mengen Quecksilber gewonnen. Dazu wird Bergbau auf Kohlen betrieben. Das Tiefland von Kalifornien wird von dem Sacramento und dem San Joaquin durchströmt. Ersterer entspringt auf dem schneegekrönten Mt. Shafta. Er befeuchtet den nördlichen Teil Kaliforniens. In seinem Delta vereinigt sich mit ihm der aus ent- gegengesetzter Richtung herzueilende San Joaquin, der ebenfalls von den Schneefeldern der Sierra Nevada gespeist wird. Beide ent- senden ihre Wasser in den Busen von San Francisco. Kalifornien ist ein von der Natur außerordentlich begünstigtes Land. Besonders fruchtbar ist das Flußgebiet des Sacramento, während am San Joaquin auch unfruchtbare Strecken und Sumpfflächen sich sinden. Aber der Ackerbau liefert unter der Einwirkung der Wärme des kalifor- nischen Sommers reiche Erzeugnisse für den Weltmarkt. Dar- unter sind in erster Linie Weizen, Wein und Obst zu nennen. Frei- lich haben Erdbeben (ihr Vorkommen erklären!) die Bewohner dieses reich gesegneten Landes mehrfach in Schrecken versetzt. Der wichtigste Handelsplatz Kaliforniens und zugleich der bedeutendste Hafenplatz an der Westküste Amerikas ist San Francisco (380000 Einw.). Es ist herrlich gelegen am „Goldenen Tore", dem Eingange zur Bucht von San Francisco. Die Stadt ist aus einer Niederlassung von Franziskanermönchen hervorgegangen, welche hier gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Missionsstation gründeten. Aber erst nach der Entdeckung der Goldadern um die Mitte des vorigen Jahrhunderts blühte die Stadt schneller empor, wurde aber auch zugleich eine Stätte des Lasters (Abenteurer). Doch vermochten die Bürger der Stadt im Laufe der Zeit Ordnung herzustellen. Seit dem verheerenden Erdbeben von 1905, das den größten Teil der Stadt und viele Taufende von Menschenleben vernichtete, ist sie wieder neu erstanden. Die Bewohner bilden ein buntes Völkergemisch. San Francisco ist der Ausgangspunkt des Handels nach den Ländern jenseits des Großen Ozeans. Dieser Umstand hat nicht gerade zum Segen der Stadt zahlreiche Chinesen in dieselbe geführt, welche in einem besonderen Viertel wohnen. Das Chinesenviertel
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