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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 330

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 330 — Käfer, Schmetterlinge und Libellen beleben 'den schier unermeßlichen Ur- wald. Freilich fehlen der Tierwelt des Urwaldes — wie der Tierwelt Amerikas überhaupt — die Riesengestalten der Alten Welt (Ver- gleich! Grund!). Das ganze Gebiet ist nur schwach besiedelt und wird vorwiegend von Jndianerstämmen bewohnt, die zumeist.hordenweise leben.' Und da die Natur den Bewohnern die Erzeugnisse fast mühelos in den Schoß wirft, so erschlaffen sie körperlich und geistig und erheben sich wenig über den rohen Naturzustand. — Da der Verkehr zu Lande sehr erschwert ist, so erfolgt derselbe fast ausschließlich aus den Wasseradern, die bei ihrer großen Wafferfülle die Schiffahrt außerordentlich begünstigen. Das gilt natürlich am meisten vom Amazonenstrom (Maranon), der bald nach seinem Austritt aus den Anden befahrbar ist. Auf dem Wafferwege werden zumeist auch die Erzeugnisse der Plantagen ausgeführt, welche sowohl in der Nähe zusammenhängender Siedlungen innerhalb des Ur- waldes als auch besonders in den Küstengebieten Brasiliens angelegt sind. Zu den Ausfuhrprodukten rechnen Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Kakao, Tabak, Färb- und Nutzhölzer u. a. m. Wie mancher Baumriese aber, den ein Ge-. wittersturm (Gewitter mit ihren Begleiterscheinungen — Stürmen, Wolken- bruchartigen Regengüssen, starken Blitzschlägen und rollendem Donner — gehören im tropischen Urwalde zu den täglichen Erscheinungen) gefällt hat, muß unverwendet vermodern! In dem Maße, in dem die Kultur weiterhin Einzug halten wird auch in die heute noch wenig erforschten Teile des Ur- waldes, können die ungeheuren Werte, welche diese Gebiete umfassen, mehr und mehr ausgenutzt werden. Den bei weitem größten Teil des Ostens Südamerikas nimmt das Bergland von Brasilien ein (die Entstehung siehe oben!), das im ganzen nur zu mäßigen Höhen ansteigt. In einzelnen Gebieten sind der Hochfläche noch Bergketten von geringen mittleren Erhebungen aufgesetzt. Nur im Südosten jenseits der Längstäler des San Francisco (ßan) und des Parana, welche innerhalb des umfangreichen Berglandes ihren Ursprung haben, finden sich bedeutendere gebirgsartige Erhebungen, so die Serra do Efpinhayo, die Serra Mantiqueira (Jtatiaya 2700 m) und die Serra do Mar, welche teilweise steil zum Meere abfallen. Der westliche Teil des Berglandes von Brasilien wird von der Hochfläche von Matto Grosso u. a. ausgefüllt. Das ganze Gebiet ist von zahlreichen Wasseradern durchzogen, welche sich dem Amazonenstrom, der Küste, dem San Francisco oder Parana zuwenden. Die klimatischen Verhältnisse wechseln mit der größeren Entfernung vom Äquator und zunehmender Höhe. Das Land ist aber außer- ordentlich reich an Naturerzeugnissen, welche in großen Mengen in den Hafenplätzen Pernambuco, Bahia und Rio de Janeiro zur Ausfuhr gelangen. (Siehe dazu Brasilien!) Nach dem Innern nimmt die Befeuchtung der Hochflächen freilich ab (Grund!) Auch hier sind
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