Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 331

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 331 — Mte Gebiete nur mit mannshohen, rohrartigen Gräsern, mit Sa- vannen, bedeckt, welche zur Blütezeit eigenartige Reize zeigen. 'In diesen weiden Viehherden. Hin und 'wieder tauchen Sträucher und kleine Waldbestände inselartig auf. Natürlich-ist auch das Aussehen der Campos (so heißen diese ungeheuren Grasfluren im Innern Bra- Mens) zur Regenzeit wesentlich verschieden von demjenigen zur Zeit großer Trockenheit (siehe dazu die Llanos!), wenngleich diese Gebiete auch im allgemeinen eine größere Mannigfaltigkeit der Oberfläche und der Pflanzenwelt zeigen,'als die übrigen weiten Grasflachen Süd- amerikas, wie die Llanos und die Pampas. Zwischen dem Berglande von Brasilien bzw. der Hochfläche '-von Matto Grosso und den Kordilleren von Bolivia führt ein schmalerer Tieflandsstreifen (noch Urwaldgebiet) von den Selvas südwärts' hinüber zu den Pampas, in das Bereich des La Plata. In ihn ergießen sich die 'Gewässer des Parana, des Paraguay und des Uruguay (gwai). Alle diese Wasseradern haben ihren Ursprung im Berglande von Brasilien, und erst das weite Mündungsgebiet führt den Namen Rio de la Plata (Silberstrom). Der nördliche Teil der Pampas, im Gebiete des Paraguay, führt den Namen Gran Chaco (gran tschako = Jagd- lartfc>Xj' Es ist dies das alte Jagdgebiet der Indianer. In den schier - unermeßlichen Grasfluren der Pampas (— Ebenen) weiden zahlreiche Herden von Rindern, Pferden und Schafen, und die Erzeugnisse der Viehzucht (vornehmlich Wolle, Häute und Fleischkon- serven) gelangen in Buenos Aires und Montevideo zur Ausfuhr. Auch diese Gebiete werden zumeist von Indianern verschiedener Stämme bewohnt; Die Hirten heißen Gauchos (gautschos). — Einzelne Striche der Pampas sind mit einer Salzkruste überzogen, und die Flüsse dieser Gegenden verlieren sich in Salzseen. Andere Teile wiederum sind — wenn auch noch in bescheidenem Maße — der Kultur — teilweise unter künstlicher Berieselung — zugänglich gemacht und gut bebaut, besonders da, wo im Gebiete der Wasseradern Schwemmlandablagerungen erfolgt sind. Wo >aber die Pampas in die Abhänge der Anden übergehen, da sind herrliche Waldbestände zu finden. In der Steppe von Patagonien, die von der — trotz ihrer Lage in der südlich gemäßigten Zone — recht unwirtlichen Küste (kalte Strö- mungen und Wirbelwinde) stufenartig zu den Anden aufsteigt, ist der Boden vielfach mit harten Gräsern und Dorngestrüpp bedeckt. In den Flußtälern aber finden sich auch hier zumeist saftige Wiesen und srucht- bares Ackerland, und am Fuße der Anden gedeihen in ausgedehnten Wäldern u. a. prächtige Nadelhölzer. Die wenigen Bewohner der Steppen- tasel von Patagonien und auch der Feuerlandsinseln sind fast ausschließlich Indianer verschiedener Stämme. Die Patagonier leben in erster Linie von der Jagd, besonders auf Guanacos, die Feuerländer betreiben vor allem den Fischfang. In Patagonien
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer