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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 332

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 332 — und auch auf den Feuerlandsinseln sind Europäer bzw. deren Nach- kommen so gut wie gar nicht zu finden, während in den übrigen Küstengebieten des östlichen Südamerika Abkömmlinge von Portugiesen, Spaniern und andern Europäern und Mischlinge skreolen, Mulatten, Mestizen, — Zambos (Verbindung von Indianern und Negern)^ vertreten sind. Dazu kommen zahlreiche Deutsche: in Brasilien nahezu 400 000, in Argentinien und Uruguay etwa 20—30 000. Zu den Indianern Südamerikas rechnen Kariben, Botokuden, Patagonier, Pehueltschen, Pescheräs (Feuerländer) u. v. a. Stämme. In politischer Hinsicht gehören zu dem ganzen Gebiete der Tief- länder und östlichen Bergländer Südamerikas die fünf Republiken Venezuela, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien. Guayana (Lage!) setzt sich aus drei europäischen Kolonien zusammen. Die Freistaaten haben die Union zum Muster. Der Freistaat Venezuela (2mal so groß wie Deutschland, 21/2 Mill. Einw.) hat im Westen noch Anteil an den nördlichsten Aus- läusern der Anden (Kordillere von Venezuela), liegt in der Mitte im Gebiete der Llanos und umfaßt im Osten einen Teil des Hochlandes von Guayana. Der Name bedeutet soviel wie Klein-Venedig. Bei der Entdeckung des Landes (1499) wurde ein kleines Jndianerdors ge- funden, dessen Häuser Pfahlbauten bildeten, die durch Wasser getrennt waren. Auch Venezuela war früher eine spanische Kolonie. In den Llanos wird Viehzucht betrieben. Der Boden ist reich an Erzen, Gold, Kupfer, Kohlen u. a. Die Hauptstadt Caracas hat 75000 Einwohner und liegt auf der Kordillere von Venezuela. In den Häfen La Guayra, Porto Cabello und Maracaibo werden Kaffee, Erze, Kakao, Tabak (um Valencia viel angebaut), Häute, Baumwolle u. a. ausgeführt. Der Handel ist in neuerer Zeit in der Hebung begriffen. Noch fehlt es aber an ausreichenden Verkehrsstraßen. Auch Venezuela krankt heute noch an den Folgen spanischer Mißwirtschaft, von Revo- lutionen und blutigen Bürgerkriegen. Unter den Bewohnern befinden sich vorwiegend Indianer (Kariben u. a.) und Mischlinge, vor allem Zambos. Brasilien (15mal so groß wie Deutschland, 15 Mill. Einw.) um- faßt den größten Teil der Selvas und das reich bewässerte, wald- und weidereiche (Campos) sowie teilweise wohlangebaute Bergland von Brasilien. (Bewässerung und Klima siehe oben!) In einzelnen Teilen sind die Vereinigten Staaten von Brasilien von großartiger Frucht- barkeit. Tropenklima und Wasserreichtum erzeugen oft, besonders in einigen Küstengebieten — von den Selvas ganz abgesehen — eine außerordent- liche Fülle der Vegetation. An Stelle der Kartoffel bildet der Maniok- strauch mit seinen mehlreichen Wurzelknollen die Grundlage der Ernährung der Bewohner Brasiliens. Von den reichen Erzeugnissen des Landes werden vor allem Kaffee, Tabak, Baumwolle, Kakao, Zuckerrohr, Färb-
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