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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 337

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 337 — Strom der Erde (Erklärung!) — große wasserreiche Zuflüsse: von links: Yapurä und Rio Negro (Gabelung mit Orinoco durch Cast- quiare) — von rechts: Ucayali, Madeira, Tabajoz, Xingu und Tocan- tins — im Mündungsgebiete: Insel Marajo) ist das Gebiet der Selvas, welche den gewaltigen Strom in bedeutender Breite, vom Fuße der Anden bis zu seiner Mündung, begleiten. Die großen Urwaldgebiete erzeugen in tropischer Wärme und Feuchtigkeit eine einzigartige Pflanzen- Welt [Baumriesen: Fächerpalme, Trompetenbaum, Wollbaum u. a. Schlingpflanzen, Schmarotzergewächse: Flechten, Pilze, Ananas, Vanille, Orchideen u. a. — Heimat des Kakaobaumes (Anden), der Vanille, der Ananas und des Kautschukbaumesz. Die Tierwelt ist artenreich und farbenprächtig [Affen, Jaguar, Puma, Tapir, Faultier, Papa- geien, Kolibris, Enten, Webervögel, Krokodile (Kaimane), Schildkröten, Eidechsen, Riesen- und Klapperschlangen, Fische, Käfer, Schmetterlinge, Libellen u. v. <*.] — Das schwach besiedelte Gebiet wird vorwiegend von Jndianerstämmen bewohnt [niedrige Kulturstufe — warum? — Verkehr erfolgt auf Wasseradern, zu Lande sehr erschwert — auf diesem Wege werden auch die Erzeugnisse der Plantagen (vorwiegend in den Küstengebieten Brasiliens) befördert: Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Kakao, Färb- und Nutzhölzer^. Den größten Teil des Ostens Südamerikas erfüllt das Bergland von Brastlien. Es steigt nur im Südosten zu bedeutenderen Höhen auf. (Züge nennen!) Den westlichen Teil nimmt die Hochfläche von Matto Grosso ein. Zahlreiche Wasseradern durchziehen das ganze Gebiet und wenden sich dem Amazonenstrom, der Küste, dem San Francisco und dem Parana zu. (Klima!) Das Land ist sehr reich an Naturerzeugnissen, welche zum großen Teile in den Hafenplätzen Pernambuco, Bahia und Rio de Janeiro ausgeführt werden. Auf den inneren Hochflächen nimmt die Befeuchtung ab. Hier breiten sich die Campos aus, weite, savannenartige Gebiete (Grasfluren — siehe die Llanos!), in denen auch zahlreiche Viehherden weiden. Im Tieflande des La Plata (dieser entsteht aus Parana, Para- guay und Uruguay — Ursprung: Bergland von Brasilien) liegen die Pampas (Verbindung mit dem Stromgebiete des Amazonenstromes!), deren nördlicher Teil (am Paraguay) im Gran Chaco (gran tschako — Jagdland) das alte Jagdgebiet der Indianer bildet. In den weiten Grasfluren der Pampas (= Ebenen) weiden zahlreiche Herden von Rindern, Pferden und Schafen (Hirten: Gauchos). Die Erzeugnisse der Viehzucht (Wolle, Häute, Fleischkonserven u. a.) werden vornehmlich in Buenos Aires und Montevideo ausgeführt. Die Bewohner dieses Gebietes sind ebenfalls zumeist Indianer verschiedener Stämme. Auch hier sind einzelne Teile des Landes der Kultur zugänglich gemacht. In der Steppe von Patagonien (unwirtliche Küste mit kalten Strömungen und Wirbelwinden — Boden vielfach mit harten Gräsern und Dorngestrüpp bedeckt) sind die Flußtäler teilweise fruchtbar. Das Andengebiet hat ausgedehnte Waldungen. In Patagonien und auf den nahen Feuerlandsinseln leben fast nur Indianer verschiedener Stämme (Bevölkerung gering — Jagd und Fischfang). — Sonst aber sind in den Küstengebieten des östlichen Südamerika Abkömmlinge von Portugiesen, Spaniern und andern Europäern, Mischlinge [Kreolen, Mulatten, Mestizen, — Zambos (Verbindung von Indianern und Negern)! und dazu Deutsche in stattlicher Zahl (in Brasilien 400 000, in Argentinien und Uruguay etwa 20—30000) vertreten. Zum Tieflandsgebiete und zu den östlichenbergländern Südamerikas Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. 22
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