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1. Für Präparandenanstalten - S. 24

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 24 - Die Tiefebene. In welchem Teile Deutschlands liegt die Oberrheinische Tiefebene? Mit welchen Abschnitten W- und O-Europas liegt sie unter derselben Breite? Miß ihre Länge und Breite! Vergleiche die Länge mit dem Oder- tal von Ratibor, oder mit dem Elbtale von Pirna an, Lustlinie gerechnet! Welches sind die Fortsetzungen der Tiefebene im N? Welche Gebirge schließen sie ein? Welches sind ihre natürlichen Ausgänge? Durch welches Gebirge wird sie im S unterbrochen? Welche Flüsse erschließen, durch- brechen oder umfließen die einschließenden Gebirge? Was lehren uns Temperatur- und Regenkarte über die klimatischen Verhältnisse? Als Grundfigur zeichne ein Quadrat und teile dessen wagerechte Seiten in drei (6. bis 9. Längenkreis) und dessen senkrechte in zwei gleiche Teile (48. bis 50. Breitenkreis)! An die Seite r. setze noch 2/s einer halben senkrechten Seite an; das Ende trifft auf den Austritt des Rheins aus dem Boden- see. Das übrige ergibt die Karte. Durch die Verlängerung der oberen Seite um 3 Teile nach r. läßt^ sich die Zeichnung des Mains^ hinzufügen. Die Oberrheinische Tiefebene wird von dem Rhein in ihrer ganzen Länge durchflössen, doch so, daß er bis Kehl mehr an dem r. Gebirgswall fließt, von da bis Mainz sich mehr dem l. nähert. Da sein Gefälle auf der Strecke bis Kehl fast doppelt so groß ist als auf der beinahe doppelt so langen bis Bingen (Nachweis nach der Karte!), so ist er bis Kehl ein wildes Berg- wasser. Die Schisfahrt umging diese Strecke bis zu ihrer Regu- lierung durch den die Jll begleitenden Rhein-Rhone-Kanal, der bei Mülhausen einen Zweig nach Hüningen, der elsässischen Grenzstadt unterhalb Basel, sendet. Darum findet sich aus dieser ganzen Strecke am Rheine selbst keine Stadt mit Ausnahme der auf einem Ausläufer des vulkanischen Kaiser st uhls gelegenen Feste Alt-Breisach, welche erst auf dem l. Ufer lag, durch Veränderung des Flußbettes nach und nach auf das r. Ufer zu liegen kam. Ihr gegenüber wurde von Ludwig Xiv. Neu- Breis ach angelegt. Von Kehl an mindert sich die Heftigkeit des Stromes; Schiffe beleben seinen Spiegel, und Städte, zum Teil geschichtlich hochbedeutsame, spiegeln sich in seinen Fluten. Die Tiefebene ist eine von S nach N sich senkende fruchtbare Schwemmlandsniederung, die nur im S von einem wald- und wiesenreichen Gebirge, dem vulkanischen Kaiserstuhl (600m), unter- brochen wird. Sie ist nicht etwa ein breites Flußtal, sondern ein durch Einbruch entstandener Graben. Diesen erfüllte ein Binnensee, dessen Boden nach der Entleerung bei Bingen durch die Ablagerungen des Rheins und seiner Nebenflüsse bedeckt wurde. Die nach den umrandenden Gebirgen hin sich erhebenden Stufen sind mit Lö ß^ bedeckt. Nur im N (zwischen Karlsruhe und dem Main) sinden sich Sandstrecken mit Mooren und Kiefernwäldern. Infolge der hohen Wärme (mittlere Julitemperatur 19°, Januar nicht unter 0°) ist die größtenteils fruchtbare Tiefebene wohlan- gebaut. Der Anbau erstreckt sich auf die wertvolleren Getreide- arten und Wein, ferner auf Industrie- und Handelspflanzen, wie Hanf, Flachs, Hopfen und Tabak. 1 Löß ist ein kalkhaltiger, poröser, außerordentlich ertragreicher Lehm.
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