Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1913 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Lehrerbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 146 —
Die Fischerei ist weniger entwickelt, als man nach der Lage an
zwei Meeren glauben sollte. Dagegen erfreuen sich Schiffahrt
und Handel besonderer Pflege. Daher liegen auch alle bedeutenden
Städte unmittelbar an der Küste. An der Seestraße zwischen
Ost- und Nordsee liegt hinter der eine natürliche Schutzmauer
bildenden Insel Amager der Kiöbenhaven, d. i. Kaufmannshafen,
Kopenhagen □ (mit Vororten 588).
Der Meeresarm, welcher Seeland und die Insel Amäger trennt, bildet
in seinem breiten n-en Teile den Kriegs- und Handelshafen, Gegen die
See ist die Stadt durch die Citadelle und vorgeschobene Batterien geschürt
Auf Seeland liegt der bei weitem größte Teil der Stadt. Kopenhagen ist
der Mittelpunkt des nationalen und wissenschaftlichen Lebens (Universität)
in Dänemark.
Für die Verbindung Kopenhagens mit Deutschland ist in
neuester Zeit Gjedser auf der S-Spitze von Falster von Be-
deutung (S. 69).
Die Nebenländer sind die in ihrem Bau einander sehr ahn-
lichen Färöer (Schafinseln) und Island (Eisland). Beide bestehen
aus mächtigen Decken basaltischer Lava.
Das nordische Jnselklima der Färöer läßt Kartoffeln und
Gerste anbauen und begünstigt gute Wiesen; aber die heftigen
Stürme verhindern den Baumwuchs. Die Bevölkerung stammt
aus Norwegen und nährt sich von Fischfang und Schafzucht.
Island, dessen N-Küste unter dem Polarkreis liegt, ist mit
mehr als 100000 qkm größer als Bayern und Württemberg
zusammen. Die Insel ist im ganzen eine Hochebene von 500 bis
600 m Durchschnittsyöhe (Münchener Hochfläche). Die Nw^ und
N-Küste zeigen tief ins Land einschneidende Fjorde. Im Sw
und S zieht ein Tieflandstreifen am Meere hin, der in der Nähe
der Hauptstadt Reykjavik eine breite und tiefe Bucht zwischen
hohen Felswänden bildet. Etwa 1j8 der ganzen Oberfläche ist
mit Eisfeldern bedeckt. Der übrige Teil des Hochlandes ist mit
Laven, Bimssteinen, vulkanischem Sand und Asche überschüttet;
denn auf Island ist die vulkanische Tätigkeit noch nicht erloschen.
Die Anzahl der Vulkane ist sehr groß, und die Ausbrüche ver-
teilen sich auf etwa 20 Stellen. Der tätigste und gesürchtetste
Vulkan ist der Hekla^, ö von Reykjaviks Zahlreich sind
auch die schwesel-, kiesel- und kohlensäurehaltigen Quellen sowie
die Schlammvulkane. Island ist ferner ausgezeichnet durch die
heißen Springquellen, deren Name Geysir^ hier seinen Ur-
sprung hat.
Da die Insel im W, S und O vom Golfstrom umspült
wird, so ist der Winter ziemlich milde; aber bei der großen
Feuchtigkeit, der geringen Wärme des Frühlings und Sommers
und der Kälte des Herbstes ist der Getreidebau zur Zeit aufge-
geben und durch Kartoffelbau ersetzt. Dafür sind die Weiden von
1 Mantelberg, weil meist mit einer Wolkenkappe bedeckt. 8 Rauchbucht.
S ad geysa = heftig hervorbrechend.