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1. Für Präparandenanstalten - S. 160

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 160 — An der Ostküste Brasiliens ^ ist infolge des Einflusses der reichen Sommer- und Herbstregen im n-en, der Herbst- und Winterregen im s-en Teile das Pflanzen- und Tierleben nicht minder reich als in den Urwäldern des Amazonas, und unter der Herrschaft der eingewanderten Europäer (Portugiesen und Deutsche) spendet die Natur Nutzpflanzen in reichster Fülle: Kaffee (8/4 der auf der ganzen Erde erzeugten Menge), Zucker Baumwolle, Kakao, Tabak, Hölzer. Rio (riu) de Janeiro ^ ld'schaneru) ^ (844), gelegen an der schönsten, inselreichen Bucht der O-Küste, am Fuße eines steil ansteigendes Gebirges, ist der erste Kasseemarkt der Erde8; außerdem wird von hier Zucker, Tabak, Kakao ausgeführt. Nicht minder wichtige Handelsplätze sind die Großstädte Bahi a Q (265) und Pernamb üco □ (150), letztere besonders für Farbholz. Para □ (190) vermittelt die Kautschukausfuhr aus dem Urwaldgebiet. Im s-en Brasilien sind deutsche Ackerbaukolonien; die Haupt- Vermittlerin ihres Handels ist der Hafenort Porto Alegre ©. Die Hochflächen des Innern sind regenarm, da die Gebirgs- ketten des brasilianischen Gebirgslandes den Luftströmungen den Regen zum größten Teil entzogen haben; sie sind weit und breit mit Savannen bedeckt, die hier Eampos* genannt werden. Allmählich vollzieht sich der Übergang in das baumarme Steppengebiet des La Plata-Stromsystems. Zwar trägt das Tiefland des oberen Paraguay, das die Fortsetzung der Selvas des Amazonas ist, noch üppige Laubwaldungen mit dichtem Unter- gestrüpp, geht aber vom 19. Grade in das Weidegebiet des Gran Chaco (tschako), das alte Jagdgebiet der Indianer, über. Nahe dem 30. Grade, s vom Salädo, beginnt die Pampas eine ebene, sanft nach So geneigte Grasflur; sie ist ein treffliches Weideland für Pferde-, Rindvieh- und Schafherden, welche von berittenen, halbverwilderten Hirten, den Gauchos (gautschos), gehütet werden. Wo die Gewässer durch die Neigungsverhältnisse zur Berieselung benutzt werden können, wird der Ackerbau ermöglicht. Reiche Ernten, namentlich von Weizen in Argentinien, ermöglichen eine bedeutende Ausfuhr dieser Frucht bis nach Deutschlands An den Abhängen der Anden grüne Wälder in tropischer Fülle; hier wächst das harte Quebrachoholz (kebrätscho) (Axtbrecher), dessen gerbstoffreiche Rinde eine gewinnreiche Ausfuhrware geworden ist. Hauptausfuhrort dafür, wie für die Erzeugnisse der Viehzucht in den Pampas (Häute, Wolle, Fleisch und Schlachtvieh) ist Buenos Aires 6 (a'ires) |xj (1330), die größte Stadt Südamerikas. Buenos Aires, wegen seines guten Klimas so benannt, liegt im Innern des La Plata-Busens, wo dieser immer noch so breit ist wie die * Glutholzland. 2 Januarfluß 5 Entdeckung der Bucht am I. Januar 1501. 3 Mittelpunkt des Kasseebaus ist Sao Paulo □ (332000), die zweitgrößte Stadt Brasiliens, mit dem wichtigen Hafen Santos durch Eisenbahn verbunden. * Felder. 5 Offenes Feld. 6 Gute Lüfte.
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