1913 -
Halle a.S.
: Schroedel
- Autor: Wulle, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Lehrerbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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in der Hudsonbai weit nach S dringende Nördliche Eismeer so-
wie die die Küste begleitende kalte Strömung (s. Karte der Meeres-
strömungen!) die Wärme tief herab.1 Darum gehört mit Aus-
nähme der die Küste des Eismeeres begleitenden Tundrenzone der
ganze O dem nordischen Waldgebiete an, in dem zahlreiche
Pelztiere hausen: brauner und schwarzer Bär, Opossum, Wasch-
bär; Biber und Moschusratte an Flüssen und Seen. Der sö-e
Abschnitt, Kanada, ist infolge der Sommerwärme das Gebiet des
Bodenanbaus; Weizen gedeiht in reicher Fülle, außerdem Hopfen
und Flachs, Tabak, Obst und Wein. Haupthandelsplatz für die
Erzeugnisse des Landbaus wie für die Hölzer und das Pelzwerk
des Waldgebiets ist Montreal (montriol) üi (466), die erste
Handelsstadt Kanadas, durch Wasserstraße mit New Jork ver-
bunden. Von Quebeck zieht die Kanadische Pacificbahn nach
Vancouver am Stillen Ozean.
Der Mineralreichtum des ganzen Gebiets ist groß. Reiche
Funde von Gold sind an verschiedenen Stellen, besonders im
hohen Norden bei Klondike (—deik) am Jukon gemacht worden.
Auch Silber, Eisen, Kupfer, Blei und Nickel und vor allem
Steinkohlen birgt die Erde.
Die Inseln im N Nordamerikas werden durch die „nord-
westliche Durchfahrt" in zwei Gruppen geschieden. Wegen ihres
unwirtlichen Charakters sind nur die dem Festlande zunächst
liegenden bewohnt.
Grönland, jenseit der Davisstraße (devis—) und der Basfin-
bai (bäffin—), umfaßt über 2 Mill. qkm, wovon noch nicht
100000 qkm gletscherloses Gebiet sind, mit 10000 Menschen (auf
10 qkm 1 Bew.). Das Innere ist bedeckt von Inlandeis, das
sich als zusammenhängende Decke von dem höheren O über das
ganze Land in solcher Mächtigkeit erstreckt, daß nur wenige
Gipfel von dem Felsboden des Innern hindurchragen. In der
Nähe der O-Küste steigen zahlreiche Gipfel bis 2000 m empor,
t)ie Petermannspitze fast bis Glocknerhöhe. Das Inlandeis
endet mit Gletscherströmen in den Fjorden, von wo die abge-
brochenen Gletscherzungen als Eisberge ihre Reise nach S antreten.
Im Sommer wird der Küstensaum eisfrei; dann zeigt sich Pflanzen-
wuchs: Gras, Blumen, Flechten und Moose.
Die Hauptbevölkerung auf dem Festlande bilden die Weißen,
die zu 70°/» der englischen, zu 28 °/0 der französischen Sprache
sich bedienen. Die meisten Indianer wohnen im W und ge-
hören verschiedenen Völkerstämmen an. Sie werden durch die
Fürsorge der Regierung allmählich zu einer gesitteten Lebensweise,
1 Die Einwirkung der kalten Strömung reicht über New Aork hinaus,
das einen um kälteren Winter hat als das in ungefähr derselben Breite
gelegene Neapel. Wo im So Neufundlands der kalte Strom mit dem
warmen Golfstrom zusammentrifft, stauen sich die von den Polarwassern
mitgeführten Fischfcharen; daher hier der große Fischreichtum.