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1. Für Präparandenanstalten - S. 225

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 225 — das Tell genannt. Sie sind mit Weizen und Mais bepflanzt, und in den Gärten gedeihen neben Wein und Südfrüchten _ die mitteleuropäischen Gemüsearten, mit denen im zeitigen Frühjahr die europäischen Märkte versorgt werden. Haupthandelsort Alger (mit Vororten 154 T.), „bei uns gewöhnlich Alschier^ genannt". Der O-Rand, Tunis, war im Altertum die Kornkammer Italiens, und die Hauptstadt Tunis Q (170) ist noch heute bedeutungs- voll durch ihre Lage am Eingange in die beiden Becken des Mittelländischen Meeres. Im w-en Abschnitt, in Marokko, dem letzten Rest arabischer Herrschaft in Nordafrika, wird der Bodenanbau vernachlässigt, obgleich das zum Atlantischen Ozean sich senkende Atlasvorland sehr ergiebig ist (drei Stufen: Fruchtbaumland, Weideland und Getreideland). Bedeutender ist die Zucht edler Rosse, seinwolliger Schase, seinhäutiger Ziegen; hervorragend waren srüher in Fes □ (150), der größten Stadt des Landes, einige Gewerbe, wie Lederbereitung (Marroquin oder Saffian) sowie Anfertigung von Woll- und Seidenwaren. Von diesem Ort stammt auch der Name der hier gefertigten roten Mützen der Mohammedaner. Kleiner, aber herrlich gelegen ist die Hauptstadt Marokko ©. Wichtigster Hafenplatz ist Tanger, w der Meerenge von Gibraltar.' Die Bewohner sind hamitische Berber, in Algerien Kabylen genannt; daneben sind Araber, die im 7. Jahrhundert ein- gewandert sind, noch in großer Anzahl vorhanden. Die Mauren2, ein Mischvolk, bewohnen die Seestädte. Swatenwndliches. 1. Marokko«, das heute Frankreich zu- gehört, ist etwa so groß wie das Deutsche Reich ohne Bayern und Württem- berg (456000 qkm) mit 7 Millionen Einwohnern. Infolge der Kriegswirren der letzten Jahre liegt das Reich zurzeit sehr darnieder. 2. Portugiesisch ist Madeira (madera), früher durch seinen Weinbau berühmt. In dem Hauptort Funchal (fundschal) konzentrieren sich Handel und Fremdenverkehr. 3. Der spanische Besitz, a) Die Presidios (Ceuta) an der N-Küste Marokkos, d) das Küstenl and der Sahara im Süden von Marokko, c) die Kanarischen Inseln. 4. Der französische Besitz umfaßt a) Algerien, b) den Schutz st aat Tunis, c) Marokko. Der ganze W Nordafrikas mit Ausnahme des spanischen Küstenstreifens zwischen Kap Nun und Kap Blanco gehört heute zur Jnteressensphäre Frankreichs, so daß sich sein Anteil an Afrika zusammenhängend vom Mittelländischen Meer bis zum Kongo und Golf von Guinea erstreckt. 1 Nach Kirchhoff „meist widerfinnig Algier geschrieben". 2 Sie käme einst über Mauretanien nach Spanien. Der Name bezeichnet eigentlich nur die dunkler gefärbten Nichtchristen; aus ihm ist das Wort Mohr hervorgegangen. 3 Marokko ist für Getreidebau, Gemüse- und Fruchtbaum- kultur vorzüglich geeignet und könnte wie Algerien ganz besonders Früh- gemüse liefern. An mineralischen Schätzen scheint es nicht arm zu sein, wie zahlreiche Erzlager, besonders von Kupfer und Eifen, beweisen. Bei der geringen Industrie ist die Einfuhr aus Frankreich und England nicht unbedeutend. Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 15
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