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1. Für Präparandenanstalten - S. 239

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 239 — nur mit spärlicher Vegetation, Gras- und Buschsteppe, oasenhast bedeckt. Bäume sind selten, meist nur in den Flußtälern zu finden, wo sie sogen. Galeriewälder bilden; vereinzelt steht die Schirm- akazie in dem gelblichen Steppengrase. Weite Flächen tragen dichte Bestände langdorniger Bäume und Büsche. An der Küste dagegen fehlt Wasser überall. Der Pflanzen- wuchs ist äußerst dürftig und wird vertreten durch strauchartige Tamarisken, den Sandhafer sowie durch eine äußerst merkwürdige Pflanze, den Narastrauch, der ähnlich dem Sandhafer auf Sandhügeln wächst, diese befestigt, und mit seiner stacheligen, gurkenähnlichen Frucht Menschen und Tieren Erquickung bietet. Völlig wasserlos ist im No das sog. Sandfeld. Die wilden Tiere sind vertreten durch Schakal, Hyäne, Leopard und Gepard; auch der Löwe ist im N und O noch zahlreich. Am zahlreichsten sind die Huftiere: Antilopen, Zebras, im N und O die Giraffe. Im S und C wird auch der Strauß noch wild getroffen. Zahlreich sind Eidechsen und Schlangen, darunter auch giftige. Von den Insekten ist die Wanderheuschrecke am meisten gefürchtet. Bewohner. Die einheimische Bevölkerung, die vor dem Hereroaufstande auf dem weiten Gebiet nur soviel betrug wie die Bewohnerzahl der Freien Stadt Bremen mit Gebiet, gehört im tropischen N zu den Bantunegern und wird gebildet von den ackerbauenden Ovambo. Die Rinder züchtenden Herero sind zum Teil aufgerieben, zum Teil zerstreut. Die ursprünglichen Bewohner, Hottentotten und Buschmänner, sind einst von den Hereros zurückgedrängt worden, und zwar die ersteren, die Nama, in den s-en Teil der Kolonie, die letzteren in die Kalahari. Bastards nennt man die Abkömmlinge von Kapholländern und Hottentottenweibern unter den Namas, an der Zahl. In Segen wirkt hier die Rheinische Mission in mehr als 20 Stationen. Bedeutung der Kolonie, Handel und Verkehr. Wohl ist das Klima der Kolonie dem Europäer zuträglich, und es beträgt darum hier die Zahl der Weiften mehr als in den andern Kolonien zusammen; aber ein Auswanderungsziel im großen Maßstabe kann das Land nicht werden, da Landbau nur in beschränktem Umfange möglich ist. Wohl sind unsere Getreide-, Gemüse- und Obstsorten, Wein, Mais und Südfrüchte, dazu die Dattelpalme mit großem Erfolge eingebürgert worden, aber der Ackerbau kann nur in bescheidenem Umfange in der Umgebung von Quellen und Wasserplätzen getrieben werden. Dagegen kann die Viehzucht (Rinder- und Schafzucht) fehr nutzbar sein, sobald eine genügende Zahl von Tränkplätzen geschaffen ist; auch die Strauhenzucht kann hier wie im benachbarten Kaplande zu einer ergiebigen Einnahme- quelle werden. Überhaupt ist Deutsch-Südwestasrika nicht schlechter als das benachbarte Kapland, und wenn die Lebensbedingungen geschaffen werden, welche die Natur versagt hat, Wasserzufuhr
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