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1. Für Präparandenanstalten - S. 244

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 244 — Die Bewohner, Santuneger1, sind zumeist ansässig und treiben Ackerbau, häusig daneben Viehzucht, seltener Viehzucht allein. Aufgabe der nächsten Zeit wird es sein, die ackerbautreibende Be- völkerung wie in Togo zu einer erfolgreicheren Bebauung des Bodens anzuleiten und auf solche Erzeugnisse hinzuweisen, die für das Mutterland erwünscht und für den Weltmarkt wertvoll sind. In den Gegenden w und sw vom Viktoriasee leben Hirten- Völker. Im N zwischen Kilima-Ndscharo und Viktoriasee sitzen die raub- und kriegslustigen Masai und am Rovuma und Njassasee Sulus. In den Küstenplätzen sinden sich Inder und Araber. Die erstgenannten bemächtigten sich des Handels, und die andern brachten aus dem Innern mit Trägerkarawanen (Last- tiere erliegen dem Klima!) Elfenbein und bis zur Besitzergreifung durch das Deutsche Reich Sklaven. Die Verkehrssprache der Küsten- neger oder der Wa-Suaheli, das Ki-Suaheli^, ist die Handels- spräche in einem großen Teile Ostafrikas. Als Münzeinheit haben die Inder die Rupie, eine Silbermünze im Werte von 1,40 Ji, eingeführt. Durch die Araber ist an der Küste der Islam verbreitet. Nun wird dem Christentum durch evangelische und katholische Missionare eine Stätte bereitet. Meist sind die Missionsstationen mit Militärstationen verbunden, welche die Ordnung aufrecht er- halten und den Missionen ausgiebigen Schutz gewähren. Re- gierungsschulen sür die Eingeborenen bestehen in Daressalam, Tanga u. a. O. Bedeutung der Kolonie. Wie unsere übrigen tropischen Schutz- gebiete in Asrika ist Deutsch-Ostasrika zum größten Teil für euro- päische Ansiedler nicht geeignet. Nur die höheren, malariafreien Gebiete können für eine Besiedelung in Betracht kommen; ihre Ge- samtgröße wird von einigen Kennern der Größe des Königreichs Preußen gleichgesetzt, während andere aus die Hälfte zurückgehen. Zur Zeit liegt der Wert der Kolonie in der Eingeborenenprodüktion und im Plantagenbau. Die erste liefert Kautschuk aus wilden Beständen, Erträge der Jagd (Elfenbein, Hörner, Flußpferd- zähne, Felle), Kopra, Bienenwachs, Erdnüsse, Sesam, Erzeugnisse der Viehzucht und in den Gebieten am Viktoriasee Kaffee und Reis. Mit dem Ausbau von Verkehrswegen, besonders von Eisen- bahnen, wird auch eine Steigerung in der landwirtschaftlichen Produktion stattfinden. Der Plantagen bau erstreckt sich im Berglande hauptsächlich auf Kautschuk pflanzen, an der Küste auf Kokospalmen, außer- dem auf Kaffee. Ufambara-Kaffee ist bereits ein begehrter Handels- artikel. Die Tabakkultur hatte bisher wenig Erfolg; besser ge- deihen Zuckerrohr, Vanille und Faserpflanzen, besonders Sisal- Hans, und für die Baumwollkultur scheint Ostafrika vor- 1 S. 218. * 241 Anm. 4.
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