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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 16

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 16 — schreitende Brandung" bewirkt worden. Solche Flachländer nennt man Abrasionsslächen \ Die Hebungen und Senkungen des Bodens geschehen entweder plötzlich wie bei dem erwähnten Erdbeben in Japan, oder sie voll- ziehen sich, wie es meist geschieht, sehr langsam, so daß ihre Wirkung erst im Lause eines Jahrhunderts bemerkbar wird (säkulare^ Hebungen und Senkungen). Sie sind dann weniger im Binnenlande, eher an den Küsten zu erkennen (positive und negative Strandverschiebung). An der Küste Finnlands treten solche Hebungen deutlich hervor. Der Wechsel von säkularen Hebungen und Senkungen hat die Strand- linien an der W.-Küste Skandinaviens geschassen, und im Mittelmeer sind die Säulen des Serapistempels (unweit Neapel) Zeugnisse stattgesundener Hebungen und Senkungen. Gebiete ausgedehnter Senkungen sind die preußische Ostseeküste und die Nordseeküste von Jütland bis zum Kanal. Diese Senkungen haben mitgewirkt an der Bildung der Hasse und der Einbrüche der Nordsee. Die vulkanische Tätigkeit schafft nicht nur neue Formen auf der Erdoberfläche, sondern bringt auch neues Material aus dem Innern der Erde hervor. Ihr Ursprung wird in der Erdrinde gesucht, wo nicht tiefer als 40 bis 60 km Herde glutslüssiger Massen lagern. Wird durch einen Vorgang in der Erdrinde wie bei Faltung und Schollenbewegung der gewaltige Druck der auflagernden Schichten ausgelöst, so dringen die von Gasen durchdrungenen glutflüssigen Massen in die Höhe. Es kann auch angenommen werden, „daß die Verminderung des Druckes genügt, um den Schmelzpunkt zu er- niedrigen, wo dann die in den flüssigen Zustand übergehende Masse austreten würde" (Ratzel). Somit ist die vulkanische Tätigkeit an das Vorhandensein von Spalten gebunden, und die Senkungsfelder sind deshalb stets von vulkanischen Ergüssen begleitet, mögen dieselben innerhalb des Landes liegen (mitteldeutsche Vulkanreihe, Kaiserstuhl in der Oberrhein. Tiesebene, ungarisches Randgebirge, ostafrikanischer Graben) oder als Tieffee von der Küste des Festlandes sich abheben (amerikanisch-asiatisch-australische Vulkanreihe). Im Atlantischen Ozean mit Ausnahme der schottischen Küste und im Indischen Ozean treten die vulkanischen Erscheinungen mitten im Meere auf. Nur im Guinea- golf treffen wir ein erloschenes Vulkangebiet, das sich vom Festland (dem Kamerungebirge) nach den vorgelagerten Inseln hinüberzieht. Über die Vorgänge bei einem Vulkanausbruch s. Teil I, Italien. Die durch die vulkanische Tätigkeit hervorgerufenen Formen hängen von den Auswurfsstoffen ab, die aus dem Schoß der Erde herausbefördert werden. Dünnflüssige Lava bildet Tafeln und Plateaus (Hauran, Nordrand von Vorderindien, Island, Färöer, Westküste von Arabien); zähflüssige bildet domförmige Berge (mittel- deutsche Vulkanreihe), Ascheneruptionen erzeugen durch Aufschüttung 1 Abrasion = Abhobelung, die abnagende, abschabende Tätigkeit der Brandungswelle, ^ saeculum = Jahrhundert,
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