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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 43

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 43 Fig, 18. hält, gering. Die eigentliche Erwärmung empfängt sie von der durch die Sonnenstrahlen erwärmten Erdoberfläche. Der Grad der Erwärmung eines Ortes der Erdoberfläche hängt zunächst ab von der Stellung der Sonne und von der Dauer der Bestrahlung, also von seiner geographischen Breite. Je spitzer der Winkel ist, unter dem die Sonnenstrahlen die Erde berühren, um so weniger erwärmen sie die Erdoberfläche, c, d ist ein Stück der Erdober- fläche (Fig. 17), a und b sind gleichwertige Strahlen- bündel der Sonne, die gleich viel Licht und Wärme der Erde bringen. Das Bündel b verteilt sich aber auf eine größere Fläche, und darum muß ein Punkt der Erd- oberfläche weniger erwärmt werden als ein Punkt unter dem Strahlenbündel a. Da ferner die Atmosphäre einen Teil der Sonnenstrahlen (in den mittleren Breiten etwa die Hälfte) absorbiert, so wird der Licht- und Wärmebetrag eines Ortes um so geringer sein, je schiefer die Sonnenstrahlen ihn treffen. £ytg. 18 zeigt, daß der Strahl b einen bedeutend größeren Weg von der oberen Grenze der Atmosphäre zur Erde zurückzulegen hat als a, und der Weg von c ist doppelt so groß. Diese durch die schiefe Lage der Sonnenstrahlen bedingte geringe Erwärmung der höheren und höchsten Breiten wird durch längere, Wochen und Monate hindurch andauernde Bestrahlung zum Teil ausgeglichen. So hat das südöstliche Sibirien eine höhere Sommertemperatur als Deutschland. Um so bedeutender wird aber auch im Winter die Kälte, wenn die Sonne tage-, ja monatelang nicht über den Horizont tritt. Kommt nun noch, wie in Sibirien, die Wirkung weiter, vom Meer abgeschlossener Länderräume hinzu, so wird der Unterschied zwischen Sommerwärme und Winterkälte sowie die Differenz zwischen der wirklichen Wärme und der, die ein Land nach seiner Ent- fernung vom Äquator haben sollte, noch größer. Denn das Land nimmt nicht nur die Wärme leichter auf als das Wasser, sondern strahlt sie auch leichter wieder aus; außerdem wird das Land in geringeren Tiefen erwärmt als das Wasser. Angrenzendes Meer kann darum dem Lande einen Teil seiner höheren Wärme entziehen, wie es anderseits ihm bei größerer Erkältung Wärme abgeben kann. Darauf beruht die Milderung der Temperaturextreme auf Inseln und in Küstengebieten. Vgl. England und Deutschland! Auch herrschende
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