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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 191

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 191 — sentlich gesteigert; insbesondere werden seine Häsen Ausgangspunkte sür die Verbindung mit Vorderasien und Ostindien. Deutschland bezieht aus Italien Blumen (frische und ge- trocknete), Südfrüchte, Mandeln, Kastanien, Nüsse, Wein, Hans und Werg, Baumöl, Seide (Rohseide 2js seiner gesamten Einfuhr) und Schwefel. Dagegen liefert es Chemikalien, Maschinen und Maschinen- teile, Gold- und Silberwaren. Auf der Balkan-Halbinsel1 begünstigte die Oberflächengestalt die Sonderung der Völkerschaften, so daß kein europäisches Gebiet auf gleichem Flächenraum eine so bunte Bevölkerung aufzuweisen hat (s. die Karte und sühre den Nachweis!). Zu keiner Zeit haben die Bewohner eine nationale, nur vorübergehend eine politische Einheit gebildet-. Nur in religiöser Beziehung herrscht eine Aus- nähme, indem mit Ausnahme der Türken und der zum Islam übergetretenen Bosnier und Albanesen die Bewohner der griechisch- katholischen Kirche zugehören. Unter der Herrschaft der Türken ist die geistige und materielle Kultur sehr heruntergekommen. Wo einst griechische und später byzantinische Kultur blühte, ist heute wie aus der ganzen Halbinsel der Bildungsstand meist niedrig; doch sind besonders in Griechenland und Bulgarien verheißungsvolle Anfänge zum Bessern zu beobachten. In der Türkei treibt die Bevölkerung, gleichviel welches Stammes, zumeist Landwirtschaft, bewirtschaftet aber den Boden überaus unvollkommen. Die Armseligkeit der Hütten, das ausge- dehnte Brachland, die Unkenntnis der etwa vorhandenen Mineral- schätze, der unbedeutende Gewerbebetrieb gibt Zeugnis von dem wirtschaftlichen Verfall. Doch wird jedenfalls mehr Getreide aus- als eingeführt; weitere Ausfuhrgegenstände sind Rohseide, Trauben, Oliven, Opium, Wolle und Baumwolle. Auch Bulgarien ist hauptsächlich ein Land des Ackerbaus; das Haupterzeugnis ist Getreide, das neben Rosenöl und Rosen- Wasser den überwiegend größten Teil der Ausfuhr ausmacht. In Serbien und Bosnien tritt der Ackerbau zurück. Fast die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt; in den großen Eichen- Waldungen wird die Eichelmast der Schweine betrieben. Die Täler bergen weit ausgedehnte Obstanpflanzungen, besonders Pflaumen. Montenegro ist bei seiner durchweg gebirgigen Beschaffenheit vorherrschend ein Land der Viehzucht. In Griechenland ist etwa 1u des Bodens bebaut. Was die Saatfelder an Weizen und Mais — in den Niederungen Reis — hervorbringen, deckt den Bedarf nicht. Für die Ausfuhr ist der Anbau der Korinthen am wichtigsten, daneben die Wein-, Öl- und Tabakproduktion. Schafe und Ziegen sind die wichtigsten Haustiere. 1 Teil I, S. 95. 2 Die heutige politische Verteilung Teil I, S. 95.
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