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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 223

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 223 — Klima und Bodenkultur. Auf den meist einförmigen Hoch- flächen herrscht bei der Nähe des Meeres und den vorherrschenden regenbringenden W.- und Nw.-Winden ein rauhes, unfreundliches Klima. Die Luft ist stets feucht, die Winter sind ungemein schnee- reich, wenn auch verhältnismäßig mild. Doch macht sich schon hier die Wirkung der zunehmenden Entfernung vom Meere geltend. Die linksrheinischen Hochflächen haben ausgesprochen naßkalte, rauhe Sommer, Niederschläge von 1000 mm und darüber und bieten der Bodennutzung viel größere Schwierigkeiten als die rechtsrheinischen. Die Höhen sind waldsrei und werden von ausgedehnten Hochmooren, Venn genannt, eingenommen. Das Hohe Venn, das nach Belgien hineinreicht, hat allein eine Größe von 1800 qkm, ein größeres Gebiet, das Schissellaud der Eifel, wird nur zeitweilig benutzt. (Ab- brennen des umgestochenen Rasens, jahrelange Ruhe des Bodens). Zusammenhängende Wälder reichen nur wenig bis über die durch- schnittliche Höhe, während sie das rechtsrheinische Gebirge bis zu dessen höchsten Gipfeln bekleiden, auch der Anteil am Ackerlande hier ein viel bedeutenderer ist als im W.; aber der Obstbau vermag sich nicht recht einzubürgern. Einen ausfallenden Gegensatz hierzu bieten die Flußtäler, die zu den wärmsten Teilen unseres Vaterlandes gehören (mittlere Wärme im Juli 18—19°, im Januar 0,8—1,6°) und, weil meist im Regenschatten gelegen, niedrigere Niederschlagsmengen aufweisen: Rheingau (Mainz—bingen), Mosel und Nahe weniger als 500 mm. In diesen Trockengebieten liegen deshalb auch die Verhältnisse fin- den Weinbau am günstigsten, der auch weiter den Rhein abwärts und in anderen Tieftälern (Ahrtal) getrieben wird. Mit dem Wein- stock wechseln edle Obstbäume und ost mit Efeu umwundene Wal- nußbäume. Das Gebiet des vorherrschenden Ackerbaues ist das niederrheinische Tiefland mit der Kölner Bucht bei dem fruchtbaren Schwemmlandboden und dem milden ozeanischen Klima; neben den verschiedenen Getreidearten bringen auch Zuckerrüben und Tabak vorzügliche Ernten. Das Münsterland, dessen Oberfläche den be- nachbarten Teilen des Norddeutschen Tieflandes ähnelt, enthält als Folgewirkungen der zweiten Bereifung große sandige Heideflächen und ausgedehnte Moore, daneben auch fruchtbare Ackerflächen und Wiesenland. Der ergiebigste Strich rechtsrheinisch ist der Hellweg zwischen Haar und Lippe. Bewohner und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bewohner gehören mit Ausnahme der 2000 Wallonen im Kreise Malmedy zum größten Teil dem rheinfränkischen Stamme an; von No. her drangen Niedersachsen bis ins Sauerland vor. Da im Mittel- alter geistliche Fürsten den überwiegenden Teil besaßen (Köln, Trier, Münster, Paderborn), so ist die Mehrheit der Bewohner katholisch; aus der linken Rheinseite und am Strome überwiegt sie durchaus;
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