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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 236

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 236 — Siegelungen. Es ist eine eigentümliche Erscheinung, daß der c;ewerbtätige Thüringerwald dichter bevölkert ist als sein s.-es Vor- land und das Thüringer Bergland. Zwar sind die Städte klein, sind aber durch ihre Eisenwaren, wie Schmalkalden (Reg.-Bez. Kassel) und Suhl (Reg.-Bez. Ersurt) sowie durch ihre Hvlzwaren, wie Sonneberg, nennenswert. Im s.-en Vorlande liegt schon im Maingebiet die Residenz Coburg, von der Feste Coburg überragt; nach W. folgt auf das durch seine Holzwarenindustrie bekannte Hildburg hausen die Residenz Meiningen, beide an der Werra. Das Thüringer Bergland weist zwar außerordentlich zahlreiche städtische Niederlassungen aus; aber die meisten sind bei der vor- herrschend Ackerbau treibenden Bevölkerung klein. Größer sind die an der s.-en und n.-en Verkehrslinie liegenden Orte. Erfurt, im Herzen Thüringens, ist beinahe zur Großstadt (90000 Einw.) an- gewachsen. Schon zu Karls des Großen Zeit ein wichtiger Handels- platz, ist es heute ein Sammelpunkt des Verkehrs sowie ein Sitz vielseitiger Industrie und bedeutender Gemüse- und Handelsgärtnerei. Am Eintritt der Straße in Thüringen Eisen ach, überragt von der an Erinnerungen reichen Wartburg; darauf folgt die Residenz Gotha, eine wichtige Stätte des Buchhandels, ö. von Erfurt das „Ilm-Athen", Weimar, die Schaffensstätte der deutschen Dichter- Heroen. In neuerer Zeit hat sich das gewerbtätige Apolda, der Sitz mannigfacher Webereien, dieser Reihe von Mittelstädten an- gefügt. An der n.-en Straßenlinie liegt in der „Goldenen Aue" das betriebsame Nordhausen; weiterhin die Lutherstadt Eisleben, der Sitz der „Mansseldischen kupferschieferbauenden Gesellschaft". Zwischen den beiden Straßenzügen erreicht nur noch das ge- werbreiche Mühl Hausen den Rang einer Mittelstadt, während die Westdenz Sondershausen zu den Kleinstädten zählt. Eine wichtige Städtereihe begleitet den Lauf der Saale. Am Austritt dieses Flusses aus dem eng gewundenen Gebirgstal Saal- feld (1806!), weiter abwärts die sreundliche Residenz Rudolstadt, innerhalb der Muschelkalkplatte die Universitätsstadt Jena (1806!); der Unstrutmündung gegenüber Naumburg; dicht oberhalb Schul- pforta und in einer Talenge das Solbad Kösen. Durch seine Braunkohlenindustrie hat Weißenfels die Regierungsbezirkshaupt- stadt Merseburg überflügelt. Als Großstadt folgt Halle (174 T. E.), ebensosehr durch seine Salzgewinnung und Industrien wie durch seine Bildungsanstalten (Universität!) wichtig. Im Harz bieten die engen Täler für Siedelungen wenig Raum; diese finden sich entweder auf der rauhen Hochfläche oder am Aus- gange der Täler. Dem Erzreichtum des Oberharzes verdanken die sieben hannoverschen Bergwerkstädte, sämtlich Kleinstädte, ihr Dasein;
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