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1. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 49

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 49 — kommt es, daß uns etwa nur ^/? der gesamten Mondoberfläche immer unsichtbar sind. Die Oberfläche des Mondes läßt bei Vollmond mit bloßem Auge helle und dunklere Flecken unterscheiden. Die helleren wurden früher als Landmassen, die dunkleren als Meere bezeichnet. Doch mußte die Vorstellung von Meeren schwinden, seitdem sich mit aller Bestimmtheit ergeben hat, daß dem Monde eine Atmosphäre und damit auch das Wasser fehlt. Wäre eine Atmosphäre vorhanden, so müßten 1. die Ränder des Mondes uns verwaschen erscheinen, 2. die Schatten auf der Mondscheibe grau und nicht schwarz, wie es in Wirklichkeit Ist, sein; es müßte 3. das Licht der Fixsterne, die unmittelbar neben dem Monde stehen, eine Brechung und Lichtschwächung erfahren. Man hat jedoch auf der Mondoberfläche die Bezeichnung der dunklen Stellen als Meere beibehalten, wie dies auf jeder Mond- karte^ zu ersehen ist, da in der Tat die grauen Partien verhält- nismäßig eben, die helleren in der Regel gebirgig sind. Auch die hellen Punkte, welche durch ein Fernrohr gesehen aus dem asch- grauen Lichte des Mondes auftauchen, sind die Spitzen der Berge, die von dem vollen Lichte der Sonne beschienen werden. Als Grundform aller Oberflächengebilde hat man einen kreis- förmigen, geschlossenen Wall, der eine konkav geböschte Tiefe um- schließt, erkannt. Sofern der Wall einen Durchmesser von 2 bis zu 10 Ml. aufweist, spricht man von Ringgebirgen; größere Bildungen nennt man Wallebenen, kleinere Rillen und Gräben. An den Rändern der Wallebenen ziehen gewöhnlich vielfach zusammengesetzte Gebirge hin, die aber nicht mit den Kammgebirgen der Erde zu vergleichen sind, in der Regel aus einer Reihe von Bergzügen bestehen. Gleich- wohl hat man ihnen den Namen unserer Erdgebirge beigelegt. Die Ringgebirge find geschlossener und überragen den Wall nur wenig. Hinter seiner Höhe bleiben stets die Zentralberge zurück, welche in der Mitte und am tiefsten Punkte des steil abstürzenden Innern sich erheben. Die größte Höhe erreichen die Einzelberge. Man hat (mit Hilfe des Schattens) Mondberge bis zur Höhe des Mt. Everest unserer Erde gemessen, welche Höhe in Anbetracht der verhältnismäßigen Kleinheit des Mondes als ganz erstaunlich gelten muß. Durch Ebenen, auch durch Gebirgssysteme ziehen schmale, tiefe Furchen, die bei Vollmond als glänzende Lichtlinien, bei schräger Beleuchtung als dunkle Streifen erscheinen; man nennt sie Rillen und hat bis gegen 800 aufgefunden. 1 Wohl in jedem größeren Schulatlas ist eine solche enthalten. Wulle, Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre. 4
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