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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 168

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 168 — ungleich reicher als in Attika, und in der Nachbarschaft des alten Elis sah man auf den Weiden nicht nur Schafe und Ziegen, wie gewöhnlich, sondern auch Rindvieh und viele Pferde. Um 8 Uhr abends erreichten wir Pyrgos, eine der ansehnlichsten Städte des Peloponnes; dort stiegen wir um, und nun führte uns eine Zweigbahn in einer Stunde nach Olympia, wo ich 9 Uhr abends nach vierzehnstündiger Eisenbahnfahrt anlangte. Aus den Bahnhöfen wiederholten sich hier überall dieselben Szenen wie vorher. Dazu kletterten wohl 20 Jungen während der Fahrt immer auf den Trittbrettern außerhalb des Zuges herum und sprangen mit behendester Geschwindigkeit auf das Deck der Wageu oder durch die Coupes auf die andere Seite, während die Schaffner auf sie eine für beide Teile gefährliche Jagd machten. Außerdem gaben die Burschen scharfe Schüsse aus Revolvern ab, so daß die Kugeln an den Coupefenstern vorbeipfiffen, worüber auch die Leute im Zuge nur lachten, als ob das ein ganz erlaubtes Vergnügen wäre. Wir hatten daher auch von diesem Gesichtspunkt aus nichts dagegen, als wir in dem stillen friedlichen Tal des Alpheios angelangt waren, das, wie es scheint, heute noch wie im Altertum unter dem Schutze eines ungestörten Gottes- sriedens liegt. Vi. Gm Aufstieg auf den Uefuv. („Italienische Skizzen." Wanderungen durch Rom und Neapel. Von L>r. R. Schramm, Domprediger in Bremen Erfurt, Verlag von Fr. Bartholomäus später Selbstverlag, jetzt vergriffen^. 307 Seiten, 3—4 Mark. S. 226—232, 234—236.) (1. Fahrt bis zum Observatorium.) Es ist ein wunderbarer Weg, auf welchem wir uns bewegen. In Zickzackwindungen führt er zuerst lange Zeit nur zwischen den herrlichsten Weingärten, Ölbaumpflanzungen und Orangenbäumen hindurch. Die letzteren stehen in voller Blüte, und ihr Duft erfüllt die Luft weithin, während zugleich noch die goldenen Früchte vom vorigen Jahre aus dem dunklen Laube glühen. Der ganze Berg ist von unten nach oben so weit angebaut, wie der Zustand des Bodens (also der Grad der Verwitterung der Lava) es nur irgend erlaubt, und das ist stellenweise fast bis zur halben Höhe der Fall; denn noch bei der Eremitage findet man Weingärten. Bedenkt man nun, daß der Vesuv in seiner ganzen Ausdehnung 3^ Quadratmeilen Landes bedeckt, so kann man sich einen ungefähren Begriff machen von der nngeheureu Produktion an edlen Früchten, welche dieses gefährliche, aber so äußerst fruchtbare Stück Erde im ganzen leistet. Man hat ausgerechnet, daß der Berg einer Bevölkerung von 80 000 Seelen Nahrung verschafft, während gewöhnlicher Gebirgsboden (etwa in den Apenninen) kaum den zwanzigsten Teil Menschen ernährt. So oft daher auch im Laufe der Jahre der heimtückische Boden diese Herr- lichen Gärten und Anpflanzungen unter seinen glühenden Lavaströmen ver- schüttet und die Wohnungen der Menschen zerstört hat, sie werden immer wieder angelegt und ausgenutzt; der Gewinn ist zu lockend und unser Ge- schlecht zu verwegen. Bald lernen wir als Augenzeugen die Verschüttungen kennen, welche in früheren Jahren gewaltige Ausbrüche bewirkt haben. Unsere Straße führt oft quer über solch einen alten, schon verwitterten Lavastrom. Dicht bei Portici schon finden wir jene furchtbare Lavamasse, die im Jahre 1631
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