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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 197

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 197 — Artigkeit" zuvorkam, die in einem so verlornen Erdwinkel sehr überraschen mußte. Er verkürzte den Wanderern die Zeit mit Erzählung seiner Aben- teuer in Kalifornien, wo er in Zeit weniger Jahre in allen möglichen Handwerken sein Glück versucht hatte. Wie er zuletzt als Gemüsehändler aus einen grünen Zweig gekommen war, trieb ihn das Heimweh wieder fort, und er zog es vor, wieder auf stiller Alp zu leben. Oft sieht er erst nach Wochen ein fremdes Gesicht, wenn er seine Butter acht Stunden weit nach Airolo auf den Markt trägt. Während er sich draußen allerlei Welt- kenntnis erworben, geläufig englisch und französisch zu sprechen gelernt hatte, fühlte er sich erst wieder glücklich auf der einsamen Alp. Iv. Der Pinzgau und die Pinzgauer. („Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde", im.auftrage der Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde herausgegeben von Dr. A, Kirchhoff, Professor der Erdkunde au der Universität Halle. Zehnter Band, Heft 2, „Der Pinzgauphysikalisches Bild eines Alpengaues, Heft 3 „Die Pinzgauer" von l)r. Wilhelm Schjerning, Oberlehrer in Aachen. Mit einer Karte, neun Tafeln und einer Abbildung im Text bzw. zwei Lichtdrucktafeln und zwei Abbildungen im Text. Stuttgart, Verlag von I. Engelhorn, 1897. 235 Seiten; X. Band — 25,90 Mark, Heft 2 = 8,80 Mark, Heft 3 = 5 Mark. S. 74, 75, 166, 248—250, 258—259, 261-262.) (1. Die Großvenedig er grnppe.) Der Großvenediger ist ein Berg, der jetzt jährlich von Hunderten erstiegen wird; denn die Schwierigkeit seiner Besteigung ist nicht nennenswert, dagegen der Rundblick prachtvoll. Mehrere Hütten der alpinen Vereine ermöglichen ein Übernachten in großer Höhe, so daß am frühen Morgen in wenigen Stunden der Gipfel erreicht sein kann. Dann schweift der Blick von der im Osten kühn aufragenden Glockner- gruppe zu den Zillertaler Alpen im Westen und darüber hinaus; im Norden erscheint die ganze Kette der Kalkalpen von der Zugspitze bis zum Dachstein und jenseits das weite Alpenvorland; im Süden endlich locken der süd- tiroler Dolomitalpen abenteuerliche Gestalten, und fern im Südosten erhebt der Triglav sein trotziges Haupt. Nach Süden zu lösen sich vom Hauptkamme der Venedigergrnppe un- regelmäßige, zackig verlaufende Seitenkämme ab, im Norden ist die Gliederung eine ganz regelmäßige. Fünf Kämme erstrecken sich hier vom Hauptkamme bis zum Salzachtale und schließen zwischen sich vier Täler ein, die alle am Hauptkamme wurzeln. Der mächtigste dieser Kämme ist der westlichste, der Krimmlerkamm, der das Krimmler Achental vom Obersulzbachtale trennt und im Norden zwischen Krimml und Wald mit einzelnen Ästen jäh ab- bricht; sein höchster Gipfel ist die noch rings von Gletschern umgebene Schlieferspitze 3290 m. Eine Höhe von über 2800 m behält der Kamm 13 km weit bis zur Zersplitterung in seine Äste, und der tiefste Übergang der ganzen Strecke, das vergletscherte Krimmler Törl 2814 m, liegt dem Zentralkamme am nächsten. An den Flanken des Krimmler Kammes, be- sonders an seiner Ostseite zum Obersulzbachtale hin, reihen sich typisch aus- gebildete Kare aneinander, riesige Kessel von mehr oder weniger regelmäßigem Umrisse und stets mit engem, schluchtenartigem, zum Obersulzbache ab- stürzendem Ausgange. Im Innern der nördlichen dieser Kare liegen schöne Hochseen, unter denen der Seebachsee der größte ist. Sein Abfluß stürzt in
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