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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 219

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
219 oberungen gemacht werden, so sehen wir hier die in der Natur und im Menschen ruhenden Kräfte und Hilfsquellen in einer Weise ausgebeutet, wie dies in Spanien seit der Zerstörung der arabischen Kultur bis auf unsere Tage nicht mehr geschehen ist. (b. Biarritz und Umgegend.) Bayonne bildet mit Biarritz gleich- sam nur eine Stadt, namentlich seitdem während der beiden letzten Jahr- zehnte das dürre, sandige Land zwischen beiden Orten mit schönen Garten- und Parkanlagen bedeckt und von stattlichen Straßen durchzogen worden ist. In den schönen All6es marines, die von der Stadt Bayonne den Adour entlang der Mündung dieses Flusses zuführen, wie längs der Fahr- straße nach Biarritz nehmen die doch noch verhältnismäßig jungen Bäume schon alle beliebigen, aber immer schöne Formen an, und der Anblick des üppigen Gras- und Baumwuchses auf diesen einstigen Sandheiden ist eine wahre Augenweide für uns, nachdem wir die von der Sonne ausgebrannten Flächen der Mancha und der beiden Castilien durchmessen. Die Sandwüste, die sich vom Adour bis zur Gironde unabsehbar ausdehnte, und die ehedem nicht nur die Schiffahrt und die Fischerei von Bayonne aus erschwerte, sondern Wohnungen und Pflanzungen weithin unmöglich zu machen drohte, ist jetzt durch den rastlosen Fleiß der Menschen großenteils in einen un- geheuern Fichtenwald verwandelt, der dem Andringen zugleich der Meeres- und der Sandwellen wehrt und, besonders seit dem amerikanischen Kriege, die Bebaner durch die Erzeugung von Harz zu reichen Leuten gemacht hat. Ein anderes Beispiel des siegreichen Kampfes der Menschen mit den Elementen ist die sogenannte Barre de l'adour, die von den mächtigen Wogen des Ozeans immer wieder mit Sand verschüttete oder willkürlich ver- änderte Mündung des Adour, die man nun schon seit Jahrhunderten, und erst in der letzten Zeit, wie es scheint, mit Erfolg, freizumachen sucht. Das Gerüst über dem Steindamm, den man weit in das Meer hinausgeführt, erzittert unter unseren Füßen, wenn die Wellen wie im Haß gegen das Ge- bild der Menschenhand an die Pfeiler schlagen, und die Lotsen, die eben im schwanken Kahn hinausfahren, um einen Dreimaster hereinzuführen, müssen alle Kräfte aufbieten, um nicht gegen den Damm geschleudert zu werden. Der Anblick, den man von hier aus genießt, ist voll der merk- würdigsten Abwechselung: vor uns liegt die bewegte Fläche des Ozeans, rechtshin die Dünenreihe bis Bordeaux, rückwärts der mächtige Strom mit dem bunten Leben am Hafen, nach links Biarritz, und hinter demselben er- heben sich die Pyrenäen, die auf ihrem westlichen Flügel in ähnlicher Weise durch den Berg La Rhune abgeschlossen werden, wie auf ihrem östlichen durch den Cannigou. Zwischen der Barre und Biarritz liegt die sogenannte Chambre d'amour, eine Grotte, in der einst ein Liebespaar von der Meeres- flut überrascht und ertränkt worden sein soll. An dieser Stelle haben die Naturforscher die letzten Spuren der Pyrenäennatur festgestellt, die von hier ab den sogenannten „Landes" weicht. (o. Der Baske.) Der Baske trägt mit Vorliebe ein Samtwams, einen seidenen Gürtel, ein rotes oder blaues „B6ret" (breite Mütze ohne Schild) und die „Esparteries", aus Schnüren geflochtene, sehr leichte Schuhe ohne Absatz, in denen er mehr über den Boden wegzugleiten als aufzutreten scheint. Seine Haare find über der Stirn kurz geschoren und fallen hinten in langen Locken auf die Schultern; in der Hand hält er den Makita,
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