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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 379

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 379 — Vii. Pommern. („Pommern in Wort und Bild." Im Auftrage des Pestalozzivereins der Provinz Pommern herausgegeben von F. Uecker-Stettin. 1. bis 5. Tausend. Selbst- Verlag des Pestalozzivereins der Provinz Pommern. Druck von Herrcke & Lebeling in Stettin, 1904. 404 Seiten, 3 Mark. S. 68—77, 349—351.) (1. Der Stettiner Vulkan: a. Entwickelung.) Im Jahre 1851 gründeten die beiden Ingenieure Fürchtenicht und Brock in Bredow eine Werkstatt und Werft, um neben Maschinen auch eiserne Dampfschiffe zu bauen, und fchon 1852 lief der sicherlich manchem Leser noch bekannte Dampfer Dievenow hier vom Stapel. Da aber die Mittel der beiden Gründer sich bald erschöpften, wurde die ganze Fabrikanlage an eine Anzahl Stettiner Handelsherren verkauft, welche 1856 zu der „Stettiner Maschinen- ban-Aktien-Gesellschaft Vulkan" zusammentraten, die in den ersten Jahren hauptsächlich sich dem Lokomotivbau zuwandte. Als aber die Gründung des Norddeutschen Bundes erfolgt und der Ausbau der Marine in Aussicht genommen war, wurde der „Vulkan" mehr für den Schiffbau eingerichtet, und bald nach dem böhmischen Kriege wurde ihm der Bau kleinerer Schiffe für die Marine überwiesen. Eine größere Arbeit erhielt er aber erst 1869, als er mit dem Bau der Maschinen für die Panzerfregatte „Hansa", die der Danziger Werft übergeben war, betraut wurde. 1871 erfolgte der Bau der ersten Panzerfregatte „Preußen". Die gedeckten Korvetten Prinz Adalbert, Leipzig, Stofch, Stein, die Panzerkorvetten Sachsen, Württemberg und die Glattdeckskorvetten Carola und Olga folgten. Daneben wurde eifrig der Bau von Handelsschiffen betrieben, und schon 1881 konnte mit dem Bau eines chinesischen Panzerschiffes das erste Hundert gelieferter Schiffe abgeschlossen werden. Das war sicherlich ein glänzender Erfolg, der noch höher bewertet werden muß, wenn man bedenkt, daß es galt, England zu überholen, England, das bisher für die ganze Welt Schiffe geliefert hatte. Die einmal errungene Stellung hat der Vulkan zu behaupten gewußt. Sein rastloses Streben nach Vervollkommnung der Werke und Lieferungen ist von Erfolg gekrönt gewesen, hat seinen Ruhm und Ruf gehoben und vermehrt. Haben doch die Zeitungen oft genug berichtet von den glänzenden Resultaten der Schnelldampfer Deutschland, Fürst Bismarck, Kaiser Wilhelm der Große u. a. Die Sicherheit, Eleganz und Schnelligkeit dieser Schiffe hat den Engländern „das blaue Band des Meeres" entrissen und an die deutsche Flagge geheftet, ein Sieg, auf den der Norddeutsche Lloyd und mit ihm ganz Deutschland, vor allem aber der Erbauer, der Stettiner Vulkan, mit Recht stolz sein darf. Sein Ruhm ist unbestritten, und jeder Besucher Stettins macht seinetwegen eine kurze Dampferfahrt oderabwärts. Sobald dann Bredow in Sicht kommt, drängen die Fahrgäste nach der linken Seile des Schiffes, und ein lebhaftes Fragen und Antworten, Zeigen und Er- klären beginnt. Da liegt das 20 ha umfassende Riesenetablissement, dessen höchste Arbeiterzahl im Jahre 1902 mit 6717, die niedrigste mit 5668 festge- schrieben wurde, das im selben Zeitraum 71 Lokomotiven, 11 größere Dampfpumpen, 1 Verbund-Dampfmaschine und 17 größere Kessel lieferte, das den Doppelfchranben-Kabeldampfer Stephan für die Norddeutschen Seekabelwerke, den geschützten Kreuzer Bogatyr für die Kaiserlich Russische
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