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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 57

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 57 — entströmen mächtige Bäche, und brausend und tosend stürzen die Wasser zu Tal. Wie groß die ans den Alpen kommenden Wassermengen sind, davon kann man sich eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß der 540 qkm große Bodensee zur Zeit der Schneeschmelze fast allein durch die Gewässer, die ihm der Rhein zuführt, um 3 bis 4, mitunter sogar um 5 bis 6 m ansteigt. 1). Die Flüsse. Ursprung. Die Alpenflüsse haben sehr verschiedenen Ur - sprnng. Hier rieselt das Wasser in feinen Adern ans Felsenritzen hervor, dort tritt es in starken Quellen zu Tage. Hier bildet ein Bach den Abfluß einer Moorwiese oder eines kleinen Bergsees, dort verdankt er seine Entstehung einem Schneeselde oder einem Gletscher. Gefälle. Die Alpenflüsse haben fast durchweg ein starkes Gefälle. Schäumend und brausend strömen sie in raschem Laufe dahin. Viele bilden rauschende Wasserfälle. (G. 62.) Da stürzt das Wasser über senk- rechte oder fast senkrechte Felswände hinab in die Tiefe. Manche sind 50, 100, ja noch mehr Meter hoch. Schon von weitem hört man das Rauschen und Toseu der herabstürzenden Wassermassen. In der Tiefe brodelt und schäumt es; bei besonders hohen Fällen zerstäubt ein Teil des Wassers, weshalb man solche Fälle auch Staub bachfälle nennt. „Von ferne nehmen sich diese Staub- bäche ganz geisterhaft aus, besonders des Nachts. Dann flattern sie gleich unheimlichen Schatten nnstät in ewig sich verändernden Formen, granweiß mit hohlen, säuselnden Tönen am Felsen hin und her. Oft stürzen junge Ströme mit mutiger Kraft von Absatz zu Absatz die Felsterrassen hinunter; sie bildeu zwei, drei und mehr einzelne Stürze, die in ihrem Zusammenhange ein bewnnderns- wertes Schauspiel darstellen." Die Zahl der Wasserfälle in den Alpen beträgt viele Taufende. Sie bilden im Vereiu mit den Schnee- und Eisfeldern und den spiegelnden Seen einen Hauptschmuck des Gebirges. Zn den schönsten und großartigsten Fällen gehört der 70 vi hohe Hand eckfall, den die obere Aare bildet, und der Staub- b ach fa ll im Lauterbrunnental (in den Berner Alpen), der 305 m hoch herab- stürzt und sich fast ganz in Wasserstand und Nebel auflöst. (L., die Berner Alpen.) Wassermenge. Die Wafsermenge der Flüsse ist zu verschiedenen Zeiten außerordentlich verschieden. .Am geringsten ist sie meist im Winter, weil alsdann statt des Regens gewöhnlich Schnee fällt, und auch die Gletfcher kern Schmelzwasser liefern. So hat der Rhein bei Basel seinen tiefsten Wasser- stand gewöhnlich im Januar. Im Frühlinge dagegen, der in den Alpen erst spät eintritt, und im Vorsommer, wenn Regen und Sonne im Buude mit den Südwinden den Schnee schmelzen und die Lawiueu in Bewegung setzen, schwellen
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