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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 58

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — die Bäche und Flüsse oft zu furchtbarer Höhe au. Kleine Rinnsale werden zu reißenden Strömen, in den engen Schluchten steigt das Wasser 10, 20, ja wohl 40 bis 50 in empor, und die Talbecken sind dann weithin mit den trüben, wilden Fluten bedeckt, die oft furchtbare Verheerungen anrichten. Bedeutung. Es ist von großer Bedeutung, daß die Gletscher gerade im Sommer das meiste Schmelzwasser liefern. Denn um diese Zeit haben die Flüsse, die aus niederen Gebirgen kommen, gewöhnlich großen Wassermangel, wodurch die Schiffahrt oft für längere Zeit unmöglich wird, wie z. B. auf der Elbe und Oder. Bei Flüfsen dagegen, die ihr Wasser zu einem großen Teile aus den Alpen bekommen, ist das viel seltener der Fall. So können z. B. Rhein und Donau meist das ganze Jahr hindurch befahren werden, und nur im Nachsommer wird die Schiffahrt mitunter behindert. Infolge ihres starken Gefälles führen die Alpenflüsse in ihrem Bette viele Gesteinsmassen, Gerölle genannt, mit sich. Unterwegs zerbröckeln die Gesteine immer mehr und werden zu Sand und Schlamm. Bei Überschwemmungen werden oft große Geröllmassen ans den Userländereien abgelagert, weshalb diese auch häufig nicht zum Anbau geeignet sind und zum Teil nur als Viehweide beuutzt werden können. In den unteren Teilen des Gebirges wird der Lauf der Flüsse ruhiger. Ewige können hier mit Kähnen befahren werden. Im all- gemeinen aber sind die Alpenflüsse wegen ihres reißenden Laufes zur Schissahrt uicht geeignet. Hauptflusse. Die Gewässer der Alpen werden von fünf Haupt strömen aufgenommen und verschiedene:: Meeren zugeführt. Im W. sammeln sie sich zur Rhone, im N.-W. zum Rhein, im N. und O. znr Donau, im S. zum Po und zur Etsch. Die Rhoue geht zum Mittelmeer, der Rhein zur Nordsee, die Donau zum Schwarzeu Meere, Po und Etsch ius Adriatischemeer. c. Die Seen. Seenrcichtum. Die Alpen haben einen außerordentlichen Reichtum an Seen. Kein anderes Hochgebirge der Erde kommt ihnen darin gleich. Ihre Zahl mag im ganzen Wohl über 4000 betragen, und sie bedecken zusammen einen Flächen- räum, der an Größe etwa dem sechsten Teile der Rheinprovinz gleichkommt. Merkwürdig ist ihre ungleichmäßige Verteilung im Gebirge. Die meisten liegen in den Mittelalpen, während Ost- und Westalpen seenarm sind. Ihrer Lage nach kann man zwei Arten von Alpenseen unterscheiden: Berg- oder Hochseeu und Rand- oder Tiesseen. Bergscen. Die Bergseen (G. 67 und 75) liegen hoch im Gebirge. Sie finden sich bis zur Schneegrenze hinauf. Die meisten sind sehr klein. Nur wenige haben einen Umfang von mehr als einer Stunde. Viele erhalten ihr
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