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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 88

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 88 — Bedeutung der Alpcnbahuen. Die großen Alpenbahnen haben eine außer- ordentliche Bedeutung für den Verkehr. Die diesseit und jenseit der Alpen gelegenen Länder sind durch sie einander viel näher gerückt, und der Verkehr ist seit der Eröffnung der Bahnen gewaltig gewachsen, insbesondere zwischen Deutschland und Italien. Die reichen Erzeugnisse Italiens, namentlich Wein, Öl, Südfrüchte ^besonders Apfelsinen und Zitronen), Seide, Marmor u. s. w., können jetzt leicht und billig nach Deutschland gebracht werden, und die Preise dieser Gegenstände sind gegen früher bedeutend herabgegaugeu. Umgekehrt liefert Deutschland dafür nach Italien die Erzeugnisse seiner Industrie, Metallwaren und Webstoffe. Ebenso hat auch der Personenverkehr zugenommen. Während man früher zur Übersteignng der Alpen mehrere beschwerliche und oft gefahr- volle Tagereisen gebrauchte, bringt einen der Eisenbahnzug iu einigen Stunden leicht, bequem und gefahrlos hinüber. 19. Die Beschäftigung der Alpenbewohner. Die Beschäftigung der Alpenbewohner ist gar mannigfaltig. Sie hängt ab von der Natur und Beschaffenheit der einzelnen Gegenden. In den großen und tiefen Tälern wird hauptsächlich Feld- und Gartenbau getrieben; hier ge- deihen treffliche Obstsorten; an den Bergabhängen im W. und S. reift edler Wein, und in den größeren Ortschaften finden wir Industrien verschiedener Art. Anders wird das Bild, wenn wir im Gebirge weiter emporsteigen. Die Täler werden enger, die Bergabhänge steiler, das Klima rauher. Wein- und Obstbau verschwinden. Die schmale Talsohle wird meist als Wiese benutzt. Die Ab- hänge bieten nur wenig Raum mehr für Ackerland; die Felder sind häufig steinig und liesern nur geringen Ertrag, der nicht ausreicht, die Bewohner zu ernähren. Diese sind darum genötigt, noch andere Erwerbszweige zu ergreifen. Unter diesen nimmt die Viehzucht die erste Stelle ein. a. Die Viehzucht. Die Alme». Die höheren Gebiete der Alpen sind für die Viehzucht vor- züglich geeignet. In den Gegenden zwischen der Baum- und Schneegrenze liegen ausgedehnte Weideplätze, die Matten oder Almen, die in der Schweiz gewöhnlich einfach Alpen genannt werden. Zum Anbau siud sie uicht geeignet; denn nur eine dünne Erdschicht bedeckt deu harten Felsen. Auch sind sie zu uneben und häufig mit zahlreichen Felsstücken übersät. Aber die dünne Erd- krume, die durch die vielen Regengüsse und das von den Felsen herabrinnende Schneewasser stets feucht erhalten wird, reicht hin, einen saftigen Gras- und Kräuterwuchs zu erzeugen. Das Gras wächst zwar uicht zu solcher Höhe empor wie in fetten Talwiesen und Marschländern; dafür steht es aber sehr dicht, wie ineinander gefilzt, und im Verein mit den trefflichen, gewürzhaften Kräutern
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