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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 155

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 155 — der Bergsegen nachließ, geriet die Bevölkerung in große Armut. Die Handweberei, der sich viele zuwandten, brachte nur geringen Gewinn. In der Neuzeit hat sich mit der Einführung neuer Industriezweige der Wohlstand sichtbar gehoben, und die Fichtelgebirgs- dörfer macheu jetzt meist einen freundlichen Eindruck. Größere Städte fehlen, weil die Hauptverkehrsstraßen bis in die Neuzeit das Gebirge umgingen. Der Hauptort ist Wunsiedel (5000 E.), ein schön gelegenes Städtchen mit mancherlei Industrie, der Geburtsort des Dichters Jean Paul. N. vom Gebirge, au der Saale, Hof (37000 E.), eine raich emporblühende Industriestadt. Hier vereinigen sich zwei wichtige Eisenbahn- linien. Die eine, die das Fichtelgebirge an der Westseite umgeht, kommt vom Maintal (Kulmbach), die andere geht in f. Richtung mitten durch das Gebirge, sendet einen Arm nach Böhmen und stellt die kürzeste Verbindung zwischen Sachsen und Nürnberg her. — Das Fichtelgebirge und sein n. Vorland (mit Hof) gehören zum Königreiche Bayern. Die Bewohner sind fränkischen Stammes und evangelisch. 30. Der Deutsche Jura. (Anschauungsmittel: G.-E., Die Rauhe Alb; He., Lichtenstein mit dem Echatztal — Die Nebelhöhle ■— Der Hohenzollern — Der Hohenstaufen — Der Uracher Wasserfall; — G. 85.) Der Deutsche Jura ist die Fortsetzung des Schweizer Juras. Er beginnt am Durchbruchstale des Rheins und zieht erst in nö., dann in n. Richtung bis zum Main. Die Länge des Zuges beträgt über 400 km. Der erste, nach N.-O. gerichtete Teil heißt der Schwäbische Jura, der andere der Fränkische Jura. Beide sind durch das Ries, eine breite Senkung, die sich wie eine Bucht von N. her in den Gebirgszug hineinschiebt, deutlich geschieden. a. Der Schwäbische Jura. Bau des Gebirges. Der Schwäbische Jura zeigt nur in seinem sw. Teile eigentlichen Gebirgscharakter. Hier erheben sich Berge bis zu 1000 m Höhe. Weiterhin bildet er eine wellige, 5—6 Stunden breite Hochebene, die im Durch- schnitt 600 in hoch sein mag. Der mittlere, höchste Teil heißt die „Rauhe Alb". Rechts wird er von der Donau, links vom Neckar begleitet, der aber stets einige Stunden vom Fuße des Gebirges entfernt bleibt. Nach S. zu senkt sich der Jura im allgemeinen allmählich zur Donau hinab, und da er die Süddeutsche Hochebene nur um 100 bis 200 m überragt, so macht er von hier aus gesehen gar nicht den Eindruck eines Gebirges. Von ganz andrer Be- schaffenheit ist der Nordrand. Hier fällt das Gebirge oft wandartig steil 200 bis 300 in zu den vorliegenden Ebenen ab. Betrachtet man den Jura z. B. von einer Höhe bei Stuttgart, so erscheint er wie eine lange Mauer, die sich über die vorliegende Landschaft erhebt. (S. das Wandbild v. G.-E.) Der Jura hat kein einziges Längental. Er bildet eine festgeschlossene Masse. Nur an den Rändern laufen zahlreiche tief eingeschnittene kleine Quertäler dem Neckar und der Donau zu.
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