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1. Die Alpen und Süddeutschland - S. 161

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 161 — Aber die Tropfen lassen nicht allen Kalk an der Decke zurück. Einen Teil davon nehmen sie beim Herabfallen mit sich. Dort unten verdunsten sie weiter und setzen daher eine weitere Menge Kalk als eine weiße feste Kruste ab, die man Stalagmit nennt. Dieser Vorgang der Auflösung, Fortführung und des erneuten Niederschlags, den man so gut im Kleinen an gemauerten Gewölben beobachten kann, vollzieht sich nun zuweilen in großem Maßstabe in den mächtigen Kalksteinhöhlen. Wenn das Wasser schon beim Durch- dringen eines wenige Fuß dicken Mauerwerks so große Veränderungen hervorbringen kann, so dürfen wir wohl ganz andere Wirkungen unter der Erde erwarten, wo das Wasser ausgedehnte Gesteinsmassen durchdringt, und wo Jahrtausende hindurch die Bildung der Tropfsteine ungestört vor sich gehen konnte." (Geikie.) d. Vergleich zwischen dem Deutschen und dem Schweizer Jura. Der Deutsche Jura ist eine Fortsetzung des Schweizer Juras. Beide bestehen hauptsächlich aus Kalkgestein. Beide sind zerklüftet und reich an Höhlen. Beide sind auf den Höhen wasserarm und darum für den Anbau wenig geeignet. Beide vermögen darum mit ihren Erzeugnissen auch nur eine geringe Bevölkerung zu ernähren. Neben diesen Ähnlichkeiten ergibt ein Vergleich aber auch bedeutende Unter- schiede. Der Schweizer Jura besteht aus einer Menge von Parallelketten, die durch schmale Längstäler voneinander getrennt sind. Er ist das Muster eines regelmäßig gebauten Faltengebirges. Der Deutsche Jura hat kein einziges Längental, sondern nur kurze Quertäler. Er zeigt auch nirgends Falten, sondern besteht durchgehends aus wagerecht gelagerten Gesteinsschichten. Darum nennt man jenen auch den Ketten- oder Faltenjura, diesen den Plattenjura. Der Schweizer Jura ist ferner bedeutend höher als der Deutsche. Dieser hat seinen Steilabfall an der Nordseite, jener an der Südseite. Der Deutsche Jura ist seines ganzen Aufbaus wegen viel leichter zu übersteigen als der Schweizer. Er wirkt darum auch nicht in gleichem Maße trennend und ist nicht wie dieser zur Grenze zweier Völker und Staaten geworden. 3t. Die Main- und Neckarländer. a. Übersicht. Begrenzung. N. vom Schwäbischen und w. vom Fränkischen Jura breitet sich ein niedriges Berg- und Hügelland aus, das im W. vom Schwarzwalde, dem Odenwalds und dem Spessart, im N. vom Vogelsberge, der Rhön, dem Franken- und Thüringer Walde und dem Fichtelgebirge begrenzt wird. Es hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, als dessen Eckpunkte man den Vogelsberg, das Fichtelgebirge und die Neckarquelle betrachten kann. Die Gewässer dieses Gebiets sammeln sich in zwei Hauptadern, dem Main und dem Neckar, die beide die w. Grenzgebirge durchbrechen und zum Rheine gehen. Nur zwei kleinere Flüsse, Wörnitz und Altmühl, gehören zum Fluß- gebiet der Donau. Fick. I. Band. 11
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